Trilog-Verhandlungen über die EU-Richtlinie zum Ausbau erneuerbarer Energien: Handel mit "grünen" Zertifikaten führt zu höheren Strompreisen
Geschrieben am 10-11-2008 |
Frankfurt/Main (ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnt vor höheren Strompreisen, sollte bei den jetzt in Brüssel beginnenden Trilogverhandlungen zur EU-Richtlinie über die Förderung erneuerbarer Energien ein Handel mit Zertifikaten für die alternative Stromerzeugung eingeführt werden.
Gegen einen solchen Zertifikatehandel, den die EU-Kommission und das Europäische Parlament befürworten, sprechen aus Sicht des VCI-Hauptgeschäftsführers Dr. Utz Tillmann vor allem folgende Gründe: "Der Handel mit 'grünen' Stromzertifikaten öffnet das Tor für Spekulanten. Nach unseren Erfahrungen mit dem Handel von CO2-Zertifikaten werden die Strompreise abermals erheblich steigen. Dies belastet insbesondere energieintensive industrielle Verbraucher wie die Chemie, die am Anfang der Wertschöpfungskette steht." Erhöht sich der Strompreis im Einkauf um einen Cent pro Kilowattstunde, führt das nach Angaben des VCI in der deutschen chemischen Industrie zu Mehrkosten von 400 Millionen Euro pro Jahr. Bei den Basisprodukten der Chemie-Wertschöpfungsketten machen die Energiekosten im Durchschnitt 50 Prozent der Produktionskosten aus.
Grundsätzlich begrüßt der VCI das Verhandlungsziel von Rat, Parlament und Kommission im Trilog, den Ausbau der erneuerbaren Energien über die Grenzen der EU-Mitgliedstaaten hinaus flexibler zu gestalten, indem Investitionen in anderen Mitgliedstaten auf das eigene Ausbauziel angerechnet werden können. Damit ließen sich natürliche oder geographische Standortvorteile besser nutzen und Klimaschutz zu geringeren Kosten erreichen. Der VCI unterstützt dabei insbesondere die Position der Bundesregierung, die eine Anrechnung ausschließlich auf Ebene der Mitgliedstaaten zulassen und die Funktion der Zertifikate wie bisher auf den Nachweis gegenüber den Endverbrauchern beschränken will. Eine solche Lösung sorge nach Auffassung des VCI für Rechts- und Investitionssicherheit. Ziel müsse es sein, betont der Chemieverband in Frankfurt, die Investitionen an den Ort mit dem größtmöglichen Nutzen pro eingesetzten Euro zu lenken. Der statistische Transfer von Ausbaumengen sowie gemeinsame Projekte von Mitgliedstaaten böten hierzu einen guten Ansatz.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI), mit Sitz in Frankfurt, vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von 1.600 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent des Umsatzes in der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2007 rund 174 Milliarden Euro um und beschäftigte über 437.000 Mitarbeiter.
Originaltext: Verband der Chemischen Industrie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12523 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2
Pressekontakt: Manfred Ritz VCI-Pressestelle Telefon: 069 2556-1550 E-Mail: ritz@vci.de
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