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Luftverkehrsbranche: Entlasten statt belasten - Emissionshandel wettbewerbsneutral gestalten - Mehr Klimaschutz durch einheitlichen europäischen Luftraum

Geschrieben am 11-11-2008

Berlin (ots) - Berlin, 11. November 2008 - Die Luftverkehrsbranche
in Deutschland fordert die europäische und die deutsche Politik auf,
die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel ab 2012
wettbewerbsneutral zu gestalten. Auf dem 5. Deutschen
Luftverkehrskongress sagte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann: "Solange
die Regierungen von Nicht-EU-Ländern die Einbeziehung ihrer
Fluggesellschaften in den Emissionshandel verweigern, müssen auch
europäische Airlines bei Flügen in diese Drittstaaten vom
Emissionshandel ausgenommen werden. Sonst droht eine EU-Insellösung,
die kein nennenswertes Plus für den Klimaschutz bringt, dafür aber
die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Airlines erheblich belastet."
Der BDI-Präsident forderte die Politik auf, einen einheitlichen
europäischen Luftraum zu realisieren. "Die Europäische Union muss
endlich die Entscheidung für den Single European Sky umsetzen.
Dadurch könnten die CO2-Emissionen um bis zu zwölf Prozent sinken."
Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG,
unterstreicht diese Forderung. "In Zeiten, in denen Rezession kein
Fremdwort mehr ist, benötigt der Luftverkehr keine zusätzlichen
Belastungen, sondern dringend Entlastungen. Durch die Einbeziehung
des Luftverkehrs in den Emissionshandel dürfen europäische
Fluggesellschaften nicht benachteiligt werden. Das gefährdet
Arbeitsplätze hierzulande und hilft der Umwelt nur wenig. Zeitgleich
muss endlich das größte Klimaschutzprojekt Europas, der Single
European Sky, nach fast 50 Jahren Diskussion umgesetzt werden. Die
Bundesregierung hat sich selber verpflichtet, die hierfür notwendigen
nationalen Schritte zu unternehmen. Darauf warten wir."
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft und
Raumfahrtindustrie (BDLI), Thomas Enders, betonte, der strategische
Ansatz, zukünftig weiter zu wachsen und die Luftfahrtindustrie
nachhaltig zu stärken, bleibe uneingeschränkt gültig. Die Nachfrage
nach Lufttransportleistungen werde über die kommenden Jahre global
weiter steigen. Der Markt sei momentan jedoch schwer einzuschätzen.
Der Weg der Branche zu nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit setze neben
exzellenten Produkten eine Konsolidierung der Ausrüstungs- und
Zulieferindustrie voraus. Enders befürwortete den Ansatz eines
Luftfahrtfonds zur Unterstützung der Zulieferindustrie. Dieser sollte
im Schulterschluss mit der Politik umgesetzt werden. Dazu sei man mit
dem BMWi im intensiven Dialog. Auch brauche die deutsche Luft- und
Raumfahrtindustrie verlässliche Rahmenbedingungen für die Erforschung
und Entwicklung zukünftiger Technologien, speziell zur weiteren
Steigerung der Kosteneffizienz und Reduzierung von Emissionen
moderner Passagierjets. Dazu gehöre beispielsweise, dass ab 2012
Erlöse aus dem Handel mit Emissionszertifikaten in die Branche
zurückfließen müssten, um konkrete Maßnahmen zur Erreichung der
ACARE-Umweltziele oder des BDLI-Leuchtturmprogramms "Öko-effizientes
Fliegen" zu beschleunigen. Dadurch könnten globale
Wettbewerbsnachteile abgeschwächt werden.
In den kommenden fünf Jahren werden die deutschen Flughäfen mehr als
20 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur investieren - ohne
dass auch nur ein einziger Euro aus dem Bundeshaushalt aufgebracht
werden muss. Damit bleiben die deutschen Flughäfen selbst während der
aktuellen Finanz- und Vertrauenskrise eine wichtige Stütze der
Realwirtschaft und ein volkswirtschaftliches Schwungrad. Gerade vor
diesem Hintergrund sieht Michael Eggenschwiler, Präsident des
Flughafenverbandes ADV, konkreten politischen Handlungsbedarf:
"Deutschland muss weg von den weltweit längsten
Planfeststellungsverfahren. Volkswirtschaftlich sinnvolle Vorhaben
wie Flughafenerweiterungen werden an den Rand der Undurchführbarkeit
gebracht. Flughäfen müssen investieren und wachsen dürfen. Deshalb
ist es notwendig, dass das richtungsweisende Flughafenkonzept der
Bundesregierung schnellstmöglich ohne die Aufnahme einer zusätzlichen
Konkurrenzanalyse verabschiedet wird."
Der Luftverkehrskongress wird gemeinsam vom Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband der Deutschen Luft- und
Raumfahrtindustrie (BDLI), dem Flughafenverband ADV
(Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) und der Deutschen
Lufthansa AG veranstaltet. An ihm nehmen über vierhundert Vertreter
aus Luftverkehr, Luftfahrtindustrie und Politik teil, darunter
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Bundesverkehrsminister
Wolfgang Tiefensee.
www.luftverkehrskongress.de

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6570
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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