Südwest Presse: Kommentar zur KFZ-Steuer
Geschrieben am 11-11-2008 |
Ulm (ots) - Das soll einer verstehen: Die Kfz-Steuerbefreiung für Neuwagen kommt nun doch, wenn auch anders als geplant. Warum erkennen Politiker eigentlich nicht, wenn sie einen milliardenschweren Unsinn auf den Weg bringen? Neuwagenkäufern die Kfz-Steuer für zwei Jahre zu erlassen, ist weder eine Hilfe für die darbende Autobranche, noch eine ökologisch sinnvolle Maßnahme, um alte Autos von den Straßen zu bekommen. Wer lässt sich schon durch die einmalige Steuer-Ersparnis von im Schnitt 135 Euro zum Kauf eines Kleinwagens verleiten, wenn dies hohe Rabatte nicht können? Vor allem das umweltpolitische Signal der ursprünglichen Pläne war fatal: Käufer von Kleinwagen wären wenig, Fans von tonnenschweren, benzinschluckenden Geländewagen mit hoher Steuerbefreiung belohnt worden. Doch wer 130 000 Euro für einen 500- PS-Boliden ausgibt, braucht keine 1900 Euro Steuerersparnis. Dies sahen auch Kritiker aus SPD und CDU. Fast wären die Kfz-Steuerpläne deshalb gekippt. Dass nun rechts geblinkt und links abgebogen wurde, dürfte potenzielle Autokäufer noch mehr verunsichern. Daran ändert auch die Abwrackprämie für alte, besonders umweltschädliche Autos nichts. Die Regierung muss endlich zum großen Wurf ausholen und ein Bündel von Maßnahmen durchsetzen: am CO2-Ausstoß orientierte Steuer, zinsgünstige Kredite für öko-freundliche Neuwagen und schärfere EU-Grenzwerte.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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