Gleichbehandlungsgesetz kollidiert mit Presse- und Rundfunkfreiheit / Appell an Bundesrat: Ausnahmeregelung für Medien im AGG
Geschrieben am 14-06-2006 |
Berlin (ots) - Die deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger und privaten Rundfunkanbieter unterstützen die Kritik des Bundesrates an den Regelungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Darüber hinaus müssten für Beschäftigungsverhältnisse in den Medien die gleichen Ausnahmeregelungen wie für die Kirchen und Religionsgemeinschaften geschaffen werden, forderten heute Vertreter von Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR ) und Verband privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT). Als Tendenzunternehmen müssten auch die Medien das Recht haben, Bewerber aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen abzulehnen, erklärten die Verbände. Die bisherigen Entwürfe des Gesetzes sehen eine eindeutige Ausnahmeregelung bisher nur für Religionsgemeinschaften vor.
Die Presse- und Rundfunkfreiheit schütze, so die Verbände, das Recht des Verlegers und des Rundfunkanbieters, die Tendenz - die politische/publizistische Grundlinie - seines Unternehmens festzulegen. Dies sei vom Bundesverfassungsgericht bereits 1979 festgestellt und seither vom Gesetzgeber in den entsprechenden Fällen immer berücksichtigt worden.
BDZV, VDZ, APR und VPRT hatten von Anfang an eine Ausweitung der berechtigten Privilegierung der Kirchen auf die übrigen Tendenzunternehmen in Deutschland gefordert. "Es ist nicht zumutbar, wenn der Arbeitgeber eines Tendenzunternehmens vor Gericht nachweisen muss, dass er mit dem Bewerber die grundsätzliche Haltung seines Unternehmens nicht verwirklichen kann", sagte ein Vertreter der Medienverbände. Ein Ausnahmetatbestand müsse daher auch für Unternehmen gelten, die unmittelbar oder überwiegend Zwe-cken der Berichterstattung oder Meinungsäußerung dienen.
Originaltext: BDZV-VDZ-VPRT-APR Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55686 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55686.rss2
Pressekontakt:
VDZ: Stefan Michalk, Tel./Fax: (030) 726298-162/ -161 E-Mail: s.michalk@vdz
BDZV: Hans-Joachim Fuhrmann, Tel./Fax: (030) 726298-210/ -217, E-Mail: fuhrmann@bdzv.de
VPRT: Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, Tel./Fax: (030) 39880-101/ -148, E-Mail: schultz@schultz-kommunikation.de
APR: Dr. Stephan Ory, Tel./Fax: (06806) 9202-92/ -94 E-Mail: apr@privatfunk.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
17031
weitere Artikel:
- Singhammer: Elterngeld geht in die entscheidende Runde Berlin (ots) - Zum heutigen Kabinettsbeschluss des Elterngeldgesetzes, erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Der heutige Kabinettsbeschluss hat nur wenige Monate nach der Regierungsbildung den Weg frei gemacht für die parlamentarische Beratung zum Elterngeld. Der Union ist es gelungen, wichtige Eckpunkte in den nun vorliegenden Gesetzesentwurf einfließen zu lassen. So konnte das Prinzip der Wahlfreiheit durchgesetzt und eine staatliche Gängelung in ein bestimmtes Familienmodell mehr...
- Kämpfe in Darfur - Welthungerhilfe stellt Verteilungen ein Bonn (ots) - 14.6.2006. Die Deutsche Welthungerhilfe hat ihre Verteilungen von Hilfsgütern in vielen Gebieten der Region Darfur einstellen müssen. 385.000 Menschen bekommen im Juni keine Nahrungsmittel und sind somit vom Hungertod bedroht. Hintergrund sind die seit Wochen dauernden Kämpfe zwischen verschiedenen Gruppierungen der SLA, einer der wichtigsten Rebellengruppen im Bürgerkriegsgebiet. Am 5. Mai 2006 war ein Friedensvertrag zwischen der Regierung in Khartoum und der SLA unterzeichnet worden, der nicht von allen Rebellengruppen anerkannt mehr...
- Singhammer: Ehegattensplitting ist unverzichtbar Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte um eine Abschaffung des Ehegattensplittings, erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Die Debatte um eine Abschaffung des Ehegattensplittings ist eine Gespensterdebatte. Beim Splittingverfahren handelt es sich - wie gerne dargestellt - nicht um eine beliebig veränderbare Steuerbegünstigung, sondern um eine im Grundgesetz verankerte sachgerechte Besteuerung. Durch den im Artikel 6 Absatz I Grundgesetz proklamierten Schutz von Ehe und Familie mehr...
- MdB Jörn Wunderlich:
Elterngeld - Mogelpackung für Einkommensschwache! Berlin (ots) - Jörn Wunderlich, familienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE fordert mehr soziales Augenmaß vom Bundeskabinett beim heutigen Beschluss zum Gesetzentwurf des Elterngeldes. "Heute hat das Bundeskabinett eine familien- und sozialpolitische Mogelpackung beschlossen. Hunderttausenden Familien drohen massive Verschlechterungen durch die Einführung des Elterngeldes. Für einkommensschwache Familien bedeutet die Neuregelung eine reale Kürzung von zwei Jahren Erziehungsgeldbezug auf (höchstens) 14 Monate Elterngeldbezug. mehr...
- Länder sind gegen Antidiskriminierungsgesetz am Ball Berlin (ots) - Zur bevorstehenden Beratung des Antidiskriminierungsgesetzes im Bundesrat erklärt der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven: "Zur Schadensbegrenzung beim Antidiskriminierungsgesetz sind jetzt die Länder am Ball. Sie sollten ihre Macht im Bundesrat nutzen, um notfalls über den Vermittlungsausschuss Korrekturen am vorliegenden Gesetzentwurf zu erreichen. Die Bundesregierung ist mit ihrem Entwurf ohne Not weit über die Vorgaben der EU hinausgegangen. Das Ergebnis ist ein bürokratisches mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|