Neue OZ: Kommentar zu EU / Energie / Atom
Geschrieben am 13-11-2008 |
Osnabrück (ots) - Mehr Druck machen
Die Reflexe funktionieren. Kaum hatte die EU-Kommission die Kernkraft als eine der Möglichkeiten erwähnt, Energielücken zu schließen, kommt aus deutschen Landen Protest. Als hätte Brüssel Atommeiler angeordnet.
Der Eindruck ist falsch. Das wissen die Kritiker natürlich. Wenn sie dennoch gereizt reagieren, dann weil sie unbequeme Diskussionen über den deutschen Ausstiegsbeschluss befürchten. Die Kommission gibt keineswegs einen Atomkurs vor. Sie hat aber nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht aufzuzeigen, wie die EU auch langfristig sicher und preiswert, zugleich möglichst umweltverträglich mit Energie versorgt werden kann.
Denkverbote wären da nicht zu verantworten. Schmalspurdiskussionen nach der Devise "Neue Meiler müssen her" ebenfalls nicht. Auch Uran kommt aus versiegenden Quellen. Sich auf diese zu verlassen schafft allenfalls Scheinsicherheit. Und belastet die Umwelt durch Emissionen fossiler Brennstoffe oder hinterlässt ungelöste Probleme wie radioaktiven Müll.
Die eigentlichen Chancen liegen im Ausbau erneuerbarer Energien; auch wirtschaftlich, denn hier entstehen neue Jobs. Dafür muss die EU-Kommission noch mehr trommeln. Denn die USA könnten unter einem neuen Präsidenten rasch aus der bisherigen Bremserecke heraustreten und Europa den Rang ablaufen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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