Diabetes: Diagnose "zuckerkrank" / Symptome sind nicht klar erkennbar / Bei Erkrankung ist eine regelmäßige Kontrolle des Stoffwechsels wichtig / Diabetiker sollten möglichst auf Schichtarbeit verzich
Geschrieben am 14-11-2008 |
Köln (ots) - Vier Millionen Deutsche leiden derzeit an Diabetes mellitus, einer Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Glukose- oder auch Blutzuckerspiegel entsteht. Das Tückische daran: Ein leicht erhöhter Blutzuckerspiegel macht sich erst durch seine langfristigen Folgen bemerkbar. Patienten fühlen sich anfangs meist abgeschlagen und klagen über starken Durst sowie Appetitlosigkeit - Symptome, die auch auf andere Krankheiten hindeuten können. "Spätestens wenn es zu Sehstörungen, Gefühlsstörungen in den Beinen oder Herzbeschwerden kommt, sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen", rät Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. "Denn wird Diabetes rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt, müssen hinterher weder Lebensqualität noch Lebenserwartung beeinträchtigt sein." Bleibt die Krankheit dagegen unerkannt, kann dies im schlimmsten Fall zu Nierenleiden, Schlaganfällen oder gar zur Erblindung führen.
Je nach Entstehungsweise unterscheidet die Medizin zwischen den Diabetes-Typen 1 und 2. Die Ursache für Typ-1-Diabetes liegt im körpereigenen Immunsystem begründet. "Rund 95 Prozent der Diabetiker leiden allerdings unter Typ 2-Diabetes", betont Dr. Roth. Diese Form ist hauptsächlich auf falsche Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel zurückzuführen und zählt heute zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten. Doch macht auch die medizinische Forschung auf diesem Gebiet große Fortschritte. "Wer nach einer Blutuntersuchung die Diagnose 'zuckerkrank' erhält, kann meist ein ganz normales Berufsleben führen", weiß die Expertin. "Vorausgesetzt natürlich, er lässt sich regelmäßig ärztlich untersuchen und kontrolliert genau den eigenen Stoffwechsel."
Grundsätzlich ist ein Diabetiker nicht dazu verpflichtet, seine Krankheit dem Arbeitgeber zu melden, es sei denn, er verfügt über einen Schwerbehindertenstatus. Natürlich kommt es dabei immer auf den ausgeübten Beruf an. "Arbeiten, bei denen mögliche Unterzuckerungen die eigene Sicherheit oder anderer Menschen gefährden, wie zum Beispiel als Fluglotse oder Polizist, eignen sich nicht für Diabetiker", erklärt Dr. Roth. Dasselbe gilt für Tätigkeiten im Schichtdienst, da Nachtschichten zu einer Umstellung des Tag-Nacht-Rhythmus und damit möglicherweise zu Blutzucker-Problemen führen können. Ein Tipp: Wer gegenüber den Kollegen offen mit seiner Krankheit umgeht, sichert sich meistens ihr Verständnis, wenn es um notwendige kleine Zwischenmahlzeiten oder die erforderliche Blutzuckermessung während der Arbeitszeit geht.
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