LVZ: Singhammer: Keine Konfrontation mit Arbeitgebern bei Vätermonaten
Geschrieben am 14-06-2006 |
Leipzig (ots) - Unions-Familiensprecher warnt vor juristischen Streitereien und mahnt einvernehmliche Lösungen an / SPD-Ausschuss-Chefin Griese fordert Umdenken in Unternehmen: Vätermonate müssen Normalfall sein
Leipzig. Johannes Singhammer, familienpolitischer Sprecher der Union, warnt vor einer Konfrontation mit den Arbeitgebern bei der Inanspruchnahme von Vätermonaten. "Ich rechne damit, dass zunehmend auch Väter das Angebot zur Baby-Auszeit annehmen werden. Allerdings geht dies nur im Einvernehmen mit den Arbeitgebern", sagte der CSU-Abgeordnete der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Alles andere sei eine Illusion, juristische Streitereien könne man sich in Deutschland nicht leisten.
Die Vorwürfe von Kritikern in der Union, die bei den Partnermonaten von einem überflüssigem Wickelvolontariat für Männer sprachen, hält der CSU-Abgeordnete für überwunden. "Die Diskussion hat sich gelegt." Man habe eine gute Lösung gefunden und ein modernes Gesetz verabschiedet. "Wir haben vor allem erreicht, dass alle Familien einen Sockelbetrag von 300 Euro erreichen. Das ist ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem einkommensabhängigen Erziehungsgeld."
Singhammer regte zudem an, weitere Familienleistungen zu bündeln. "Wir müssen in der zweiten Jahreshälfte die Anstrengungen verstärken, die derzeit 145 Einzelleistungen in ein paar breitere Wege zusammenzufassen." Die finanziellen Einsparungen beim Verwaltungsaufwand könnten so direkt den Familien zugute kommen, beispielsweise beim Ausbau der Betreuungsangebote.
Die Vorsitznde des Bundestag-Familienausschusses Kerstin Griese (SPD) forderte dagegen die Unternehmen auf, Arbeitnehmern bei den Vätermonate keine Steine in den Weg zu legen. "Ich appelliere an die Arbeitgeber, dass sie umdenken und Partnermonate zum Normalfall werden." Sie rechne damit, dass künftig verstärkt Männer von ihrem Recht auf Kindererziehung Gebrauch machen werden. Griese verwies auf das Vorbild Schweden, wo 80 Prozent der Väter Elternzeit nehmen.
Griese nannte den Elterngeld-Beschluss insgesamt einen "großen Schritt". Die SPD hätte sich mit ihrer Grundidee einer modernen Familienförderung durchgesetzt. Das Elterngeld sei ein wichtiges politisches Gleichstellungs-Element "Die Einführung der Partnermonate war ein erklärtes Ziel, dass wir erreicht haben", so Griese.
Allerdings müssten Länder und Kommunen jetzt die Betreuungsangebote für die unter dreijährigen Kinder deutlich verbessern. "Wir haben nach wie vor viel zu wenig Plätze im Westen. Die Idee Elterngeld funktioniert aber nur, wenn man nach einem Jahr Elternzeit einen Betreuungsplatz für ihre Kinder haben und wieder arbeiten gehen können. Familienpolitik muss auf zwei Beinen stehen."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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