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Vertrauen in die Finanzwelt wankt weiter

Geschrieben am 20-11-2008

Köln (ots) -

- Tiefpunkt der Krise scheint aber überwunden

Wenige Wochen nach dem bisherigen Höhepunkt der weltweiten
Finanzkrise bleibt das Vertrauen der Deutschen in die
Finanzwirtschaft schwer beschädigt: Lediglich sieben Prozent der
Bundesbürger vertrauen aktuell noch der Kreditwirtschaft, 70 Prozent
äußern hingegen offenes Misstrauen. Auch die allgemeine
wirtschaftliche Lage beurteilen 65 Prozent der Deutschen derzeit
skeptisch. Gleichwohl zeigen sich auch Lichtblicke: So konnte der
rapide Vertrauensverlust aufgrund des stabilisierenden Effekts
nationaler wie internationaler ´Rettungsschirme´ zumindest gestoppt
werden; zudem ist das Vertrauen der Kunden in ihre ´eigenen´ Banken
und Versicherungen deutlich höher ausgeprägt als in die Finanzbranche
insgesamt.

Dies zeigt der "YouGov TrustTracker" des Marktforschungs- und
Beratungsinstituts psychonomics AG, der seit Zuspitzung der
Finanzkrise regelmäßig das Vertrauen der Bundesbürger in die
Finanzwelt und die allgemeine wirtschaftliche Situation erfasst.
1.000 Personen ab 18 Jahren werden täglich repräsentativ befragt.

Demnach liegt der Vertrauensindex für die Kreditwirtschaft aktuell
bei minus 52 Punkten; der negative Höhepunkt wurde Mitte Oktober mit
minus 62 Indexpunkten erreicht (Wertebereich von minus 100 bis plus
100 Indexpunkte). "Die erste Beruhigungsphase bleibt noch sehr
instabil und könnte jederzeit wieder kippen", so die Einschätzung von
Stefan Heinisch, Experte für Finanzmarktforschung bei der
psychonomics AG.

Deutlich betroffen von der Vertrauenskrise ist auch die
Versicherungsbranche in ihrer Funktion als Anbieter kapitalbildender
Finanzprodukte. Hier liegt der Vertrauensindex für den Gesamtmarkt
derzeit bei minus 39 Punkten (negativer Höchstwert der letzten
Wochen: minus 46 Punkte). Und nachdem die Auswirkungen der
Finanzkrise auf die Realwirtschaft immer spürbarer werden, bewegt
sich auch das Vertrauen der Bundesbürger in die allgemeine
Wirtschaftslage mit minus 47 TrustIndex-Punkten weiterhin stark im
negativen Bereich (negativer Höchstwert: minus 58 Punkte).

Vertrauen in einzelne Anbieter deutlich höher als im Gesamtmarkt

Anders, und vergleichsweise positiver als für den Gesamtmarkt,
stellt sich die aktuelle Situation für einzelne Anbieter der
Finanzbranche dar: Im Bankensektor liegen die Vertrauensindizes
einzelner Institute bei ihren eigenen Kunden durchweg noch im
positiven Bereich, allerdings in Einzelfällen deutlich unter dem
Anbieterdurchschnitt von plus 27 Indexpunkten. Vergleichsweise großes
und mehrheitlich überdurchschnittliches Kundenvertrauen genießen
derzeit Spardabanken, Deutsche Kreditbank, VR-Banken, ING-DiBa und
die Sparkassen. Bei den Versicherern liegen aktuell die Debeka,
HUK-Coburg, SparkassenVersicherung, Victoria, DEVK und R+V in punkto
Kundenvertrauen über dem Anbieterdurchschnitt von plus 21
Indexpunkten. Insgesamt zeigt der "YouGov TrustTracker" erhebliche
Vertrauensdifferenzen zwischen einzelnen Anbietern von mehr als
dreißig Indexpunkten.

Kommunikation schafft Vertrauen

Deutliche Zusammenhänge bestehen derweil zwischen der
Kommunikation der Anbieter und dem Kundenvertrauen: Banken und
Versicherungen, die ihre Kunden auf ihrer Website, vor allem aber
aktiv auf postalischem Wege oder per E-Mail zur Finanzkrise
informiert haben, genießen ein signifikant größeres Kundenvertrauen.
Allerdings wurde bisher erst ein Fünftel der Bankkunden von ihrer
eigenen Bank proaktiv mit Informationen zur Finanzkrise versorgt, bei
den Versicherten sind es mit neun Prozent sogar noch weniger.

"Es reicht nicht aus, das Verbrauchervertrauen zurück zu
beschwören oder auf dessen ´natürliche´ Erholung zu hoffen. Vielmehr
muss neues Vertrauen aus dem tiefen Tal heraus glaubwürdig und
nachhaltig zurück erarbeitet werden. Insofern bietet die aktuelle
Krise den Anbietern auch neue Chancen für die Entwicklung ihrer
Kundenbeziehungen", so Heinisch.

Weitere Informationen zum regelmäßigen "YouGov TrustTracker" für
den Finanzmarkt: www.psychonomics.de/trusttracker.pdf

Ansprechpartner: Stefan Heinisch - Tel.: +49 (0)221 42061-574 -
E-Mail: stefan.heinisch@psychonomics.de - Internet:
www.psychonomics.de

Originaltext: psychonomics AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25608
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25608.rss2

Pressekontakt:
Kommunikations- und Pressebüro
Ansgar Metz
Haselbergstraße 19
D-50931 Köln
T +49 (0)177 295 3800
E-Mail: ansgar.metz@email.de


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