Rheinische Post: Barack Obama gibt wichtige Signale Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN
Geschrieben am 23-11-2008 |
Düsseldorf (ots) - Barack Obama macht einen überzeugenden Schachzug. Da bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar kostbare Zeit verstreicht, die er nicht zur Lösung der Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise nutzen kann, weil George W. Bush noch im Amt ist, gibt er wichtige Signale. Er versammelt in seiner Regierungsmannschaft hohe Sachkompetenz und vermittelt so psychologisch Zuversicht und Vertrauen in die Team-Stärke. Man soll sich auf ihn und seine Versprechen verlassen können. Er will in zwei Jahren 2,5 Millionen Arbeitsplätze schaffen, und er legt ein Konjunkturprogramm auf. Das zeugt von starkem Optimismus, der weltweit fehlt. Die Ernennung Timothy Geithners zum Finanzminister löste an den Börsen ein Kursfeuerwerk aus. Ähnlich geht es mit der Besetzung anderer wichtiger Wirtschaftsposten. Die Blicke der Welt sind auf Obama gerichtet. Sie sind nicht neugierig, sondern erwartungsvoll. Amerikas künftiger Präsident wird die heimische Autoindustrie nicht hängen lassen. Deren Arbeiter haben ihn gewählt. Er bindet Gegner ein, weil er weiß, dass er sich den Rücken frei halten muss. Außenministerin Hillary Clinton? Wahrscheinlich. Doch tanzt sie nach seiner Pfeife? Das würde spannend.
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