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Paritätischer kritisiert ineffiziente Ausbildungsförderung für Jugendliche im Hartz IV-Bezug

Geschrieben am 27-11-2008

Berlin (ots) - Als äußerst alarmierend bezeichnet der Paritätische
Wohlfahrtsverband die Ergebnisse der aktuellen IAB-Studie zu den
Perspektiven Jugendlicher und junger Erwachsener im Hartz IV-Bezug.
Danach findet nur jeder dritte Jugendliche langfristig aus dem
Hilfebezug heraus. Der Verband übt heftige Kritik an dem vorliegenden
Gesetzesentwurf zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen
Instrumente und bekräftigt eine Forderung nach einer grundlegenden
Reform der Ausbildungsförderung für Jugendliche im Hartz IV-Bezug.

"Wir können es uns schlicht nicht leisten, durch Hilfeleistungen
'nach Schema F' so viele junge Menschen ohne Perspektive
zurückzulassen", so Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Die
bestehenden Strukturen seien auffällig ineffizient, die Maßnahmen
wenig passgenau, wie der Verband in einer eigenen Studie zu
Ausbildungschancen Jugendlicher im Hartz IV-Bezug nachgewiesen hat.
Entgegen dem Leitbild von Hartz IV gebe es in der Praxis faktisch
keine Hilfen aus einer Hand. Die Jugendlichen würden hin- und her
geschoben, Plätze in passfähigen Maßnahmen sowie grundlegende
Absprachen zwischen den Trägern zu Förderzielen fehlten, so dass
Effekte aus vorherigen Maßnahmen wirkungslos verpufften.

Der Verband fordert eine grundlegende Reform im Bereich der
Ausbildungsförderung im SGB II: "Um zu verhindern, dass junge
Erwachsene als ungelernte Hilfsarbeiter in eine gesellschaftliche
Sackgasse geschickt werden, muss der Vorrang für Ausbildung im Gesetz
verankert werden", so Schneider. Notwendig seien längerfristige,
modular aufgebaute und abgestimmte Förderleistungen und individuelle
zielorientierte Integrationspläne, die auf die Bedürfnisse des
einzelnen Jugendlichen zugeschnitten sind.

Der Paritätische übt vor diesem Hintergrund Kritik an dem
vorliegenden Gesetzesentwurf zur Neuausrichtung der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente. So greife insbesondere die
vorgeschlagene Regelung zum Nachholen eines Schulabschlusses viel zu
kurz. "So richtig und wichtig die Einführung eines verbindlichen
Rechtsanspruchs auf Förderung eines Hauptschulabschlusses ist, so
halbgar und wenig zielführend ist der vorliegende Gesetzesentwurf.
Für viele Jugendliche wird der Schulabschluss bei dieser Regelung
nach wie vor unerreichbar bleiben", kritisiert Schneider. "Das Gesetz
in der vorliegenden Fassung macht eine passgenaue Förderung schwerer
statt einfacher. Den meisten Jugendlichen wird damit nicht geholfen
sein."

Die Studie "Ausbildungschancen von Jugendlichen im SGB II" steht
auf der Homepage des Verbandes www.paritaet.org unter
"Veröffentlichungen" zum Download zur Verfügung.

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636305


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