5 Prozent weniger Insolvenzen 2008 in Deutschland / Aktuell 43.384 Insolvenzen bei Unternehmen und Selbständigen; 51.000 Insolvenzen gesamt für 2008 erwartet
Geschrieben am 27-11-2008 |
Darmstadt (ots) -
Sorgenkind Automobilzulieferindustrie: überdurchschnittliche Insolvenzquote Thüringen: größter Zuwachs an Insolvenzen; Sachsen-Anhalt: höchster Rückgang Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise erst 2009 spürbar
Auch 2008 weniger Pleiten bei deutschen Unternehmen und Selbständigen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Insolvenzen um rund 5 Prozent (2007: minus 11,6 Prozent) laut einer Analyse des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland. Damit setzt sich der Trend aus dem Vorjahr etwas abgeschwächt fort. Der Rückgang an Insolvenzen belegt jedoch, dass die deutsche Wirtschaft trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten im Jahr 2008 sehr robust war. "Die Auswirkungen der Finanzkrise und die beginnende Rezession haben derzeit noch keinen spürbaren Einfluss auf die Insolvenzzahlen", erläutert Thomas Dold, Geschäftsführer bei D&B Deutschland. "Sie werden aber sehr wohl 2009 ihre Spuren in der deutschen Unternehmenslandschaft hinterlassen."
Der positive Trend für den Zeitraum Januar bis Oktober von etwa 5 Prozent weniger Insolvenzen im Vergleich zu 2007 wird sich auch noch bis Ende des Jahres fortsetzen. So erwartet D&B auf das gesamte Jahr 2008 gesehen eine Zahl von rund 51.000 Insolvenzen bei Unternehmen und Selbständigen.
Sorgenkind Automobilzulieferer
Anhand der aktuellen Zahlen liegt die Insolvenzquote 2008 für Deutschland bei 1,18 Prozent. Die Insolvenzquote der deutschen Zulieferindustrie für den Automobilbereich liegt mit 1,45 Prozent jedoch weit über dem Durchschnittswert für die gesamte Wirtschaft. Dieses Zwischenergebnis der laufenden Studie von D&B über die Risikoentwicklung der deutschen Automobilzulieferindustrie belegt die strukturellen Probleme der Zulieferbranche. Für 75 Prozent der Insolvenzen bei Automobilzulieferern lagen D&B bereits im Februar 2008 ein oder mehrere Warnsignale vor, die auf die drohenden Insolvenzen hinwiesen. Hierzu gehören Zahlungsweise, Score, Rating sowie negatives Eigenkapital. Die Bankenkrise ist damit nicht Auslöser der Misere der Autobauer und Zulieferer. Deutlich sichtbare Zeichen für Probleme der Branche gab es bereits Anfang 2008. Die Finanzkrise wirkte hierbei als Katalysator: Sie hat den Verlauf nur beschleunigt. Die Ursachen liegen aber bei den Herstellern und den Zulieferern selbst.
Bundesländer-Ranking: Sachsen-Anhalt top - Thüringen flop Sachsen-Anhalt und Bremen verzeichneten mit Abstand den größten Rückgang bei Firmenpleiten. Mit 1.298 Insolvenzen in diesem Jahr liegt der Wert 16,63 Prozent niedriger als im Vorjahr (2007: 1.557). In Bremen gingen bis Oktober 337 Unternehmen in die Insolvenz (2007: 403), was ebenfalls einen Rückgang um 16,38 Prozent für 2008 bedeutet.
Die bevölkerungsstärksten Bundesländer, und damit die Länder mit den meisten Unternehmen, liegen alle gut verteilt um den Bundesdurchschnitt von 5,21 Prozent. Allein Baden-Württemberg sticht heraus. D&B registrierte für das Vorzeigeland im Süden Deutschlands zwar einen Rückgang der Insolvenzen. Doch mit minus 0,75 Prozent fällt der Rückgang weit weniger deutlich aus, verglichen mit den guten gesamtdeutschen Zahlen.
Thüringen ist das mit Abstand einzige Bundesland, das zweistellige Zuwächse bei den Insolvenzen verkraften muss. Nach 1.163 Insolvenzen im Jahr 2007 sind es dieses Jahr 1.303 jeweils bezogen auf den Zeitraum Januar bis Oktober. Das entspricht einer Steigerung von 12,04 Prozent.
Verbraucherinsolvenzen knapp unter 100.000 erwartet
Unabhängig von der Finanzkrise hat das Wachstum der deutschen Wirtschaft 2007 sowie 2008, und dem damit verbundenen Rückgang der Arbeitslosenquote, dazu geführt, die Zahl der Verbraucherinsolvenzen aktuell um mehr als 10 Prozent zu senken. D&B zählte bis Oktober dieses Jahres 85.546 Insolvenzen von Privatpersonen. Damit wird die Gesamtzahl für 2008 voraussichtlich wieder knapp unter der Grenze von 100.000 liegen, nachdem Sie 2007 erstmals seit Erhebung darüber lag.
Die Zahlen belegen, dass die positive Entwicklung der Unternehmen in Deutschland auch in den Privathaushalten zu spüren ist, wenn auch mit etwas Verzögerung. "Für 2009 bleibt abzuwarten, inwieweit die Finanzkrise und die drohende Rezession Deutschland treffen", sagt Thomas Dold. "Wie robust die deutsche Wirtschaft ist, wird sich im 1. Halbjahr 2009 zeigen und dann auch in den Insolvenzen abzulesen sein."
Grafiken unter: http://www.dnbgermany.de/presse/aktuell.html
Originaltext: D&B Deutschland GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54848 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54848.rss2
Pressekontakt: Christian Noack Manager Public Relations D&B Deutschland GmbH Havelstraße 9 64295 Darmstadt T: +49 6151 1375 736 F: +49 6151 1375 99 736 M: +49 175 7237786 noack@dnbgermany.de www.dnbgermany.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
173301
weitere Artikel:
- BDI zur Erbschaftsteuerreform: - Das harte Ringen hat sich gelohnt - Akzeptable Lösungen für Familienunternehmen - Hürden für komplette Freistellung weiter zu hoch Berlin (ots) - "Das harte Ringen um die Reform der Erbschaftsteuer hat sich zwar gelohnt. Aber die Nachbesserungen, insbesondere die komplette Freistellung von der Erbschaftsteuer, sind mit zu hohem bürokratischem und finanziellem Aufwand für die Familienunternehmen verbunden." Das sagte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann zur heute beschlossenen Reform der Erbschaftsteuer im Deutschen Bundestag. "Ende gut, alles gut - das kann man wahrlich nicht sagen", sagte Thumann. "Das beschlossene Gesetz ist besser als sein Entwurf. Die mehr als mehr...
- Enorme Umsatzchancen für Entwickler von Biosimilars / Zwischen 2009 und 2019 verlieren Blockbuster Biologicals im Gesamtwert von über 50 Mrd $US Ihren Patentschutz München (ots) - Eine exklusive Studie der Novumed Life Science Consulting beschreibt die enormen Umsatzchancen im stark wachsenden Marktsegment der Biosimilars. Biopharmazeutika oder "biologicals" sind durch das Mitte der 70er Jahre entwickelte gentechnologische Verfahren der "recombinant DNA technology" hergestellte Arzneimittel. Bei dieser Gruppe der Biopharmazeutika handelt es sich um hochkomplexe Polypeptide und Proteine. Der Herstellung von Biopharmazeutika wie etwa dem in 2012 umsatzstärksten Medikament Avastin® von Roche oder Neulasta® mehr...
- Studie "Performance Management 2008" der RölfsPartner Gruppe zeigt: Mittelstand hat Performance Potenzial Düsseldorf (ots) - Mittelstand hat Performance-Potenzial Studie "Performance Management 2008" der RölfsPartner Gruppe zeigt: - Profitable Unternehmen haben klares Erfolgsmuster - Umsetzung ist größte Hürde für Performance-Programme Rund 20 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland konnten 2007 als "Performance Champions" ein hohes Umsatz- mit einem hohen Gewinnwachstum verbinden. Von weniger leistungsstarken Unternehmen unterscheiden sie sich vor allem in drei Punkten: - Sie nutzen Größenvorteile, mehr...
- Adserver Monitoring durch den OVK - erster Schritt für eine Zertifizierung / Keynote Systems misst Adserver-Anbieter für den OVK Düsseldorf (ots) - Der Arbeitskreis (AK) AdTechnology Standards im Online-Vermarkterkreis (OVK) hat mit dem weltweiten Marktführer für on-demand Test- und Messlösungen, Keynote Systems Inc., eine Kooperation über ein Monitoring von Adservern vereinbart. Das Messsystem erlaubt die zielgerichtete Überwachung und Auswertung der Performanz und Erreichbarkeit von Adservern. Das Monitoring soll sicherstellen, dass die Online-Angebote auf denen Werbung über 3rd Party Adserver ausgeliefert werden, nicht durch die Einbindung beeinträchtigt werden. mehr...
- Frischer Wind für den Arbeitsmarkt in Ontario / In der kanadischen Provinz schaffen Windturbinen neue Arbeitsplätze / Die dafür nötige Technik stammt aus Deutschland Ontario/Kanada (ots) - Ontarios Premierminister Dalton McGuinty eröffnete Mitte November einen Windpark mit insgesamt 44 Windturbinen in der Nähe von Port Alma am Ufer des Eriesees. Das Kruger Energy Port Alma Wind Power Project wird in Zukunft umweltfreundlich produzierten Strom für 30.000 Haushalte liefern. Durch den Bau des Windparks sind bereits 70 neue Arbeitsplätze entstanden, weitere werden für den laufenden Betrieb der Anlage geschaffen. Auch die örtlichen Farmer profitieren von dem Projekt: Sie erhalten bis zu 190.000 Euro mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|