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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 28-11-2008

Bielefeld (ots) - Die Commerzbank hat aus der Not eine Tugend
gemacht. Selbst von der Finanzmarktkrise gebeutelt, hat sie die noch
stärker angeschlagene Dresdner Bank schneller übernommen als geplant
und dabei viel Geld gespart. Satte 4,7 Milliarden Euro. Die Allianz,
bisheriger Besitzer der Dresdner Bank, willigte ein, weil sie so den
Verlustbringer schneller loswerden kann. Für sie ist ein Ende mit
Schrecken besser, als weitere sechs Monate einen Klotz am Bein zu
haben.
Commerzbank-Chef Martin Blessing hat den einstigen Konkurrenten zum
Schnäppchenpreis übernommen und den Einfluss der Allianz auf 18,4
Prozent heruntergedrückt. Gratulation zu diesem Coup! Trotzdem ist
dieses Finanzschach nicht ohne faden Beigeschmack. Anfang November
besorgte sich die Commerzbank aus dem Rettungsfonds des Staates 8,2
Milliarden Euro. Dieses Geld, eigentlich dazu gedacht, die Risse
durch die Finanzmarktkrise im eigenen Haus zu kitten, floss offenbar
in die Kriegskasse. Gewollt oder ungewollt hat der Staat somit die
Commerzbank so flüssig gemacht, dass die schnellere Übernahme der
Dresdner Bank bewerkstelligt werden konnte. Da liegt der Verdacht
nahe, dass die Commerzbank genau dies geplant hatte.
Aber böse ist ihr trotzdem niemand. Commerzbank, Allianz und die
Aktionäre, sie alle profitieren von der unvermeidlichen
Bankenhochzeit. Jetzt eben noch etwas schneller.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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