Rheinische Post: Strom und Klima
Geschrieben am 28-11-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff
Die deutsche Wirtschaft droht auf den ersten Blick zum Verlierer der ehrgeizigen EU-Klimapolitik zu werden. Zehntausende Stellen stehen zur Disposition. Die Unruhe ist groß. Daran sind aber nicht allein "Brüssel" oder eine unnachgiebige Kanzlerin schuld. Politiker und Energiekonzerne müssen dafür sorgen, dass Deutschland nicht nur für Internet-Dienstleister, sondern auch für Stahlwalzwerke attraktiv bleibt. Denn von Firmen, die nach Südamerika auswandern, hat niemand etwas. Kommt der teure Handel mit CO2-Emissionsrechten, kann es die Industrie zwar hart treffen. Doch deren Forderung, von den Klimazielen einfach abzurücken, hat wenig Sinn, denn die EU und Deutschland wollen ihre Position als Klimaschutz-Vorreiter nicht aufgeben. Daher sind die Stromkonzerne mehr denn je in der Pflicht, ihre Gewinne in effiziente Wind-, Sonne- und auch Kohlekraftwerke zu investieren. Umweltpolitiker dürfen sie dabei nicht behindern, Energiepolitiker müssen für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt sorgen. Milliardeneinnahmen aus dem Emissionshandel sollten über Steuerentlastungen an Haushalte und Industrie zurückgegeben werden. Gelingt das, bleiben die Strompreise erschwinglich und Stahlwerke in Deutschland rentabel.
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