Stübgen: Wir müssen für den Europäischen Verfassungsvertrag kämpfen
Geschrieben am 16-06-2006 |
Berlin (ots) - Zum Europäischen Rat in Brüssel vom 15. bis 16. Juni 2006 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Angelegenheiten der Europäischen Union, Michael Stübgen MdB:
Die Diskussion der Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Rat in Brüssel über die Zukunft Europas hat gezeigt, dass die Europäische Verfassung nicht tot ist, wie uns die Kritiker des Verfassungsvertrages glauben machen wollen. Es lohnt sich, für die Europäische Verfassung zu kämpfen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt daher die Entscheidung des Europäischen Rates, der deutschen Ratspräsidentschaft, die am 1. Januar 2007 beginnt, das Mandat für einen neuen Anlauf in der Verfassungsdebatte zu erteilen. Der Verfassungsvertrag ist als Kompromiss von 25 EU-Staaten sicher nicht perfekt, aber er ist das beste Vertragswerk, das Europa jemals hatte. Eine klare Mehrheit der europäischen Bevölkerung will den Verfassungsvertrag, 15 EU-Staaten haben inzwischen ratifiziert, mit Finnland, das die Ratifizierung während seiner Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2006 vornehmen wird, werden es bereits 16 sein.
Ohne den Verfassungsvertrag bliebe die Europäische Union auf die komplizierten, für eine Gemeinschaft von 25 oder 27 Mitgliedern als weitgehend unzureichend angesehenen Entscheidungsstrukturen des Vertrages von Nizza angewiesen - mit einer unklaren Kompetenzaufteilung zwischen Mitgliedstaaten und Europäischer Union, ohne einen europäisch einklagbaren Grundrechtsschutz und ohne die ab 2009 vereinbarten Übergangsbestimmungen für die Organe der Europäischen Union. Die Erweiterung der Union ohne Verfassungsvertrag würde sie mittelfristig auf eine große europäische Freihandelszone reduzieren. Dies ist nicht die politische Zielsetzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Nach dem Europäischen Rat von Brüssel geht auch - in wenigen Tagen - die österreichische Ratspräsidentschaft zu Ende. Ihr gebührt das Verdienst, dass nach der Einigung über die Finanzielle Vorausschau im vergangenen Dezember die Verhandlungen über die Interinstitutionelle Vereinbarung mit der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament sowie über die Strukturfondsverordnungen und die bis zuletzt umstrittene Dienstleistungsrichtlinie abgeschlossen werden konnten. Österreich hat außerdem das besondere Augenmerk Europas auf die Notwendigkeit gelenkt, auch den Staaten des westlichen Balkans eine europäische Perspektive zu geben. Die Heranführung dieser Länder an die Europäische Union ist eine langfristig angelegte Aufgabe. Eine spätere Mitgliedschaft ist nicht ausgeschlossen, die Debatte darüber wäre heute jedoch deutlich verfrüht. Die Union der 25, mit Bulgarien und Rumänien 27 Mitgliedstaaten, muss zuerst auch die Frage beantworten, ob sie eine politische Wertegemeinschaft oder lediglich ein großer Markt sein will.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
17378
weitere Artikel:
- Live-Berichte zur FIFA WM 2006
"WM-Fieber" bei PHOENIX
Montag, 19. Juni 2006, 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS Tägliche Live-Sendung von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr aus dem WM-Hauptstadtstudio vor dem Reichstag in Berlin Diesen Montag führt PHOENIX-Moderator Christoph Minhoff mit wechselnden Gästen aus Politik und Sport, Gespräche rund um das WM-Geschehen. Neben Ex-Fußballprofi Steffen Freund, der Expertengespräche zu den aktuellen Fußballspielen gibt, ist auch Petra Pau zu Gast. In einem Prominenten-Special beantworten Kati Wilhelm und Miroslav Nemetz persönliche Fragen zum Thema Fußball und in einem Call-In mehr...
- Zwangsehen verstoßen gegen Menschenrechte / Caritas: Prävention und Stärkung der Opfer notwendig Berlin (ots) - Als klaren Verstoß gegen Menschenrechte bezeichnet der Deutsche Caritasverband (DCV) Zwangsverheiratungen. In einem Positionspapier fordert der DCV dazu auf, durch Aufklärung und Beratung zur Verhinderung von Zwangsehen beizutragen sowie den Operschutz zu stärken. Aus Sicht der Caritas dürfen Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsehen nicht nur bei Mädchen und jungen Frauen als Hauptbetroffenen, sondern müssen bei Geschlechterrollen und innerfamiliären Strukturen ansetzen. Es gilt ein Klima zu schaffen, das Zwangsverheiratungen mehr...
- "Nach dem Gipfel - Wie weiter mit Verfassung und Erweiterung?"
Unter den Linden (PHOENIX)
Montag, 19. Juni 2006, 21 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS Chistoph Minhoff diskutiert mit Günther Verheugen (SPD), EU-Industriekommissar und VizePräsident der Europäischen Kommission und Matthias Wissmann (CDU), Vorsitzender des Europaausschusses des Deutschen Bundestages Totgesagte leben länger. Ein Satz, der auch für die EU-Verfassung zuzutreffen scheint. Ein Jahr nach den gescheiterten Verfassungsrefferenden in den Gründerstaaten Frankreich und den Niederlanden, bleibt festzustellen, dass Europa auch ohne Verfassung leben kann. Der mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Fraktionsvize Stiegler nimmt Merck in Schutz Berlin (ots) - SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler hält das Vorgehen Mercks im Übernahmepoker um Schering für gerechtfertigt. "Merck hat das Recht, seine Möglichkeiten zu nutzen", sagte Stiegler dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Anders als reine Finanzinvestoren habe das Darmstädter Unternehmen ein strategisches Interesse an Schering. "Das ist ein Unterschied", betonte Stiegler, der in der Vergangenheit stets das kurzfristig orientierte Finanzgebaren von Heuschrecken kritisiert hatte. Allerdings muss nach Meinung Stieglers die Transparenz mehr...
- Der Tagesspiegel: Mehr Steuerprüfer für Großunternehmen Berlin (ots) - Die Bundesregierung möchte offenbar weitere Steuerschlupflöcher schließen und härter gegen große Unternehmen vorgehen, die Steuern hinterziehen. Dafür will der Bund vom kommenden Jahr an bis 2017 insgesamt 500 Steuerprüfer mehr einstellen. Dies berichtet der Tagesspiegel in seiner Samstagausgabe. Im vergangenen Jahr hatten Steuerprüfer bei der Kontrolle von Großbetrieben festgestellt, dass sich viele von ihnen in ihren Steuererklärungen deutlich ärmer rechnen als sie sind. Die Prüfer ermittelten, dass sie fast elf Milliarden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|