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Neue OZ: Kommentar zu Justiz / Opferrecht

Geschrieben am 02-12-2008

Osnabrück (ots) - Das Dilemma der Justiz

Es ist ein Beispiel dafür, wie schlecht es lange um den
Opferschutz in Deutschland bestellt war: In den siebziger Jahren, zur
Hochzeit des RAF-Terrors, wurde viel über die Täter und ihre
Motivation diskutiert. Die Opfer, vor allem die nicht prominenten,
blieben im Schatten. Der Umgang mit den Betroffenen von Straftaten
war auch die Kehrseite der Bemühungen um ein humaneres Strafrecht mit
der überfälligen Einsicht, dass es mit dem bloßen Wegsperren von
Tätern nicht getan sein kann.

Die Opferrechte sind in den vergangenen Jahren durch mehrere
Gesetze stetig verbessert worden, nun steht eine weitere Reform ins
Haus. Die geplanten Änderungen mögen nicht spektakulär anmuten; für
die Betroffenen sind sie wichtig und eine echte Hilfe.

Der Gesetzgeber versucht so, ein Dilemma der Justiz aufzulösen.
Zwar geht es im Strafprozess auch um die Interessen des Geschädigten.
Staatsanwaltschaft und Gericht sind indes zur Neutralität
verpflichtet: So hat bis zum Beweis des Gegenteils ein Angeklagter
als unschuldig zu gelten. Die auch daraus folgende Sachlichkeit im
Umgang mögen viele Geschädigte als Kühle, ja Herzlosigkeit empfinden.
Umso wichtiger ist es, dass der Staat den Rahmen dafür schafft, dass
sich möglichst kein Opfer wie ein Täter fühlen muss.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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