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Neue OZ: Kommentar zu SPD Hessen

Geschrieben am 07-12-2008

Osnabrück (ots) - Die krampfhaften Koalitionsbemühungen und der
fehlgeschlagene Machtwechsel haben Hessens SPD schmerzhaft von ihren
Wahlerfolg-Höhen herabgeholt. Kaum vorstellbar, dass es moralisch
noch weiter bergab gehen konnte. Die Wirklichkeit überholt die
Fantasie jedoch einmal mehr locker. Und zeigt, in welche Abgründe
machtgierige Politiker rutschen können.

Zwar muss der Bericht über Abstimmungsnachweise per Handy mit
aller Vorsicht betrachtet werden. Und man mag durchaus den
offiziellen Beteuerungen glauben, dass die Fraktionsführung derartige
demokratiewidrige Praktiken weder angeordnet noch dazu ermuntert hat.
Allein die Tatsache, dass darüber hier und dort in der Fraktion
gesprochen wurde, deutet aber schon auf einen alarmierenden
Moralverfall hin.

Die Parteiführung steht in der Pflicht, die besorgniserregenden
Vorwürfe zu prüfen und für saubere Verhältnisse zu sorgen. Alles
andere wäre eine Ermunterung, bei nächster Gelegenheit - auch wenn
die sich für Hessens Genossen wohl nicht so rasch wieder ergibt - so
oder ähnlich Fünfe gerade sein zu lassen. Diese Gefahr und das Ausmaß
der Krise aber scheinen der Ypsilanti-SPD nicht bewusst. Sie setzt
auf ein "Weiter so", wie die erneute Aufstellung der umstrittenen
Vorsitzenden zeigt. Dabei wäre Neuanfang das Gebot der Stunde.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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