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ots.Audio: NABU-Talkrunde zum Thema: Steuern und Abgaben für den Umweltschutz

Geschrieben am 08-12-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Audiomaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio und
http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -

Deutschland hat ehrgeizige umwelt- und klimapolitische Ziele zu
erfüllen. Die Bundesrepublik soll dabei bis 2020 zur
ressourceneffizientesten Volkswirtschaft der Welt werden. Wie die
Instrumente und Initiativen zu mehr Nachhaltigkeit aber tatsächlich
aussehen sollen, ist noch unklar. Der Naturschutzbund Deutschland hat
die aktuelle Nachhaltigkeitsdiskussion deshalb in seiner diesjährigen
Talk-Runde aufgegriffen und über mögliche umweltpolitische
Instrumente beraten.
Katrin Müller hat die Einzelheiten

Dosenpfand, Energiesteuer - in Sachen Umweltschutz ein Schritt in
die richtige Richtung, findet der Naturschutzbund Deutschland. Für
eine langfristige Strategie müsste aber noch viel mehr getan werden,
sagt Benjamin Bongardt. Er ist beim NABU Referent für Umweltpolitik:

(O-Ton 1: Benjamin Bongardt): "Deshalb haben wir auch dieses
Brückenthema "Abgaben-Steuern und Abgaben für den Umweltschutz"
gewählt, denn da zeigt sich ganz eindeutig, dass in verschiedenen
Segmenten viele Möglichkeiten da sind, mit ökonomischen Instrumenten
das Verhalten von Verbrauchern, aber auch von der Industrie, also dem
produzierenden Gewerbe, zu beeinflussen und zu aller Vorteil zu
beeinflussen." (22 Sek.)

Ja, und das bedeutet demnach, umweltfreundliche, langlebige
Produkte werden dann beispielsweise preisgünstiger und
umweltschädliche Waren entsprechend teurer. Außerdem fordert der
NABU, bei klar abgegrenzten Konsumbereichen mehr umweltpolitische
Steuerung vom Staat - wie zum Beispiel bei Getränkeverpackungen. Denn
das Dosenpfand allein habe nicht dazu geführt, dass mehr ökologisch
verträgliche Getränkeverpackungen produziert wurden, sondern im
Gegenteil: Einweg-Plastikflaschen haben demnach wieder zugenommen.
Deshalb schlägt NABU-Umweltpolitik-Experte Bongardt folgendes vor:

(O-Ton 2: Benjamin Bongardt): "Da brauchen wir eine Abgabe, denn
die geschafft genau das zu steuern: Weg von den PET-Einwegflaschen
hin zu mehr umweltfreundlichen Getränkeverpackungen. Und das ist ein
Beispiel, wo wir sagen: Lassen wir uns damit anfangen, sodass wir
dieses ökologisch vorteilhaftere Produkt wieder stärker im Markt
finden und die Verbraucher und die Umwelt davon profitieren lassen."
(20 Sek.)

Demnach sollen also umweltschädliche Verpackungen stärker
besteuert werden und wer sie kauft oder produziert, muss dafür dann
in der Konsequenz auch mehr bezahlen. Damit könnte der Staat die
Steuerlast, die umweltschädliche Produkte verursachen aber gerechter
verteilen und die Bürger beispielsweise bei der Einkommenssteuer
entlasten. Auch wäre eine Art Bonus-Direktzahlung für
umweltfreundliches Verhalten denkbar.

Professor Martin Jänicke, Gründungsdirektor der Forschungsstelle
für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin regt sogar an, unser
ganzes Steuersystem umzubauen, um es insgesamt gerechter zu
gestalten:

(O-Ton 3: Martin Jänicke): "Wir sollten beim Thema Ökologische
Steuerreform einfach primär fragen, auf welcher Basis soll der Staat
seine Einnahmen erzielen - von der Arbeit oder vom Umwelt- und
Rohstoffverbrauch. Wir sollten nicht so stark einzelne Öko-Steuern
diskutieren, ob die eine Lenkungsfunktion haben, ob die groß genug
sind, sondern wir sollten das Steuersystem diskutieren." (19 Sek.)

Der NABU und andere Umweltexperten fordern also von Politik und
Wirtschaft hierzulande ein Umdenken in Sachen nachhaltiger
Umweltpolitik. Dazu noch mal Benjamin Bongardt:

(O-Ton 4: Benjamin Bongardt): "Wir müssen problemorientiert
denken, sodass wir umweltfreundlichere Produktionsprozesse schaffen
und auch umweltfreundlichere Produkte." (8 Sek.)

Und dabei können auch wir als Verbraucher schon jetzt mithelfen,
indem wir zum Beispiel mehr umweltfreundliche Produkte und eben keine
Einwegflaschen kaufen. Weitere Infos zum Thema gibt's auch unter
www.NABU.de.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben
an desk@newsaktuell.de.

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Dr. Benjamin Bongardt
Referent für Umweltpolitik
NABU Bundesgeschäftsstelle
Charitéstr. 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 / 284 984 - 1610
Fax: +49 (0)30 / 284 984 - 3610
E-Mail: Benjamin.Bongardt@NABU.de
www.NABU.de


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