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Herbstumfrage BDI-Mittelstandpanel: - Politik 2009 nicht in die Wahlkampf-Ferien entlassen - Unternehmen halten trotz Krise Stammbelegschaft

Geschrieben am 08-12-2008

Berlin (ots) - Die Mehrzahl der Unternehmen im industriellen
Mittelstand rechnet mit einer Verschlechterung der
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im kommenden Wahljahr. Mit
fast 46 Prozent gehen die Mehrheit der Industrieunternehmen von
schlechten und nur noch 16 Prozent von guten Bedingungen im kommenden
Wahljahr aus. Das ist ein Ergebnis der Herbstumfrage des
BDI-Mittelstandspanels. "Wir dürfen die Wirtschaftspolitik und die
dafür Verantwortlichen 2009 nicht in die "Großen Wahlkampf-Ferien"
entlassen. Der Staat muss gerade jetzt handlungsfähig sein und
bleiben. Eine "Auszeit" mit Hinweis, wir hätten ja Wahlkampf, lassen
wir Unternehmer nicht gelten", sagte der Vorsitzende des
BDI-Mittelstandsausschusses Arnd G. Kirchhoff. Laut Umfrage sind für
die befragten Industrieunternehmen die Senkung der Lohnzusatzkosten
und der Bürokratieabbau die wichtigsten politischen Handlungsfelder
der nächsten Legislaturperiode.

Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass sich
ihre Wirtschaftslage in den nächsten sechs Monaten verschlechtert.
Maßgebliche Einflussfaktoren hierfür sind die schlechte
Nachfrageentwicklung im Inland und die hohen Preise für Rohstoffe und
Energie.

"Mittelständischen Unternehmen setzen trotz Krise weiterhin auf
Wachstum - und das aus eigener Kraft. Dabei stehen
Produktdiversifizierung, Risikooptimierung, die Suche nach neuen
Absatzmöglichkeiten und die Ausweitung der Absatzregionen im
Mittelpunkt", sagte Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. "Die
Unternehmen nutzen die Situation, um sich neu aufzustellen. Sie
denken über die Krise und die aktuellen Rahmendaten hinaus und
schauen auf die langfristigen Trends. So halten viele Unternehmen
beispielsweise an ihrer Stammbelegschaft fest, um die vorhandenen
Kernkompetenzen im Unternehmen zu halten. Denn sie wissen, dass es
trotz dem veränderten konjunkturellen Umfeld immer schwieriger wird,
qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die Suche nach und der Bedarf an
qualifizierten Fachkräften ist konjunkturunabhängig", so Englisch.

Der Chefvolkswirt der IKB Deutsche Industriebank, Kurt Demmer,
sieht einen großen Kernbereich der mittelständischen Industrie für
den Konjunkturabschwung gut gerüstet. "Die Firmen sind finanziell
besser aufgestellt als in früheren Abschwungphasen. Und sie reagieren
sehr flexibel auf die schwächere Nachfrage, indem sie rasch ihre
Produktion zurückfahren und Kosten senken", erläuterte Demmer.
Hervorzuheben sei, dass vielfach bis zuletzt ein erheblicher Teil der
Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert werden konnte. "Die
Eigenkapitalquoten mittelständischer Industriefirmen liegen heute im
Schnitt bei rund 33 Prozent und damit um sechs Prozentpunkte höher
als 2002. Zudem sind die liquiden Mittel innerhalb von drei Jahren um
ein Drittel gestiegen", erklärte Demmer. So bleibt auch in der Krise
Handlungsspielraum für Investitionen. Zwar verschieben viele Firmen
geplante Vorhaben. Aber: "Die Investitionstätigkeit kommt keineswegs
zum Erliegen. Wichtige Zukunftsprojekte werden weiter verfolgt", so
Demmer.

Obwohl die Klimaschutzdebatte derzeit etwas in den Hintergrund
geraten ist, ist der Klimawandel aus Sicht von 60 Prozent der
deutschen Industrieunternehmen eine der größten unternehmerischen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. "Eine Steigerung der
Material- und Energieeffizienz ist ein Bindeglied zwischen
Umweltschutz und Kostensenkung. Jeder zweite industrielle
Mittelständler ist hier derzeit aktiv. Aber gerade im kleinen
Mittelstand schlummert noch weiteres Potenzial", so Prof. Frank
Wallau vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn. Umwelt- und
Klimaschutz bieten darüber hinaus ein erhebliches Marktpotenzial und
das Know-how der deutschen Unternehmen hierzu ist auch international
gefragt.

Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag von BDI, Ernst & Young
sowie der IKB vom Institut für Mittelstandsforschung - IfM Bonn
durchgeführt. An der achten Erhebungswelle der halbjährlichen
Online-Befragung haben sich in der Zeit vom 1. September bis 10.
November über 1.600 Unternehmen beteiligt. Eine Zusammenfassung der
Ergebnisse kann unter www.bdi-panel.emnid.de abgerufen werden.

Ansprechpartner:
Thomas Hüne (BDI) Telefon: (030) 2028-1449
Dag-Stefan Rittmeister (Ernst & Young)Telefon: (0711) 9881-15980
Patrick von der Ehe (IKB) Telefon: (0211) 8221-4776
Prof. Dr. Frank Wallau (IfM Bonn) Telefon: (0228) 72997-48

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6570
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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