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Lausitzer Rundschau: Merkel und der Klimaschutz / Erstaunlicher Wandel

Geschrieben am 08-12-2008

Cottbus (ots) - Angela Merkel (CDU) legt einen rasanten Wandel
ihrer Überzeugungen hin. Erst konnte sie vom Klimaschutz nicht genug
bekommen, jetzt gesellt sie sich offenbar zu jenen in Europa, die als
Sprachrohr der Industrie hehre Klimaziele als etwas Bedrohliches
darstellen. Erstaunlich, wenn man sich an die Reden der
Klimakanzlerin aus dem vergangenen Jahr erinnert. Die Finanzkrise
geht vorbei, der Klimawandel bleibt. Das neuerdings zu übersehen, ist
mehr als fahrlässig.
Dabei muss man kein Grüner sein, um zu wissen: Das alte Lied,
Umweltschutz und Industriepolitik würden sich nicht miteinander
vereinbaren lassen, hat schon lange ausgedient. Der künftige
amerikanische Präsident Barack Obama macht es vor: Er will die
Wirtschaftskrise mit Investitionsprogrammen in Klimaschutz und
erneuerbare Energien überwinden. Der Umweltbereich als Jobmotor -
richtig so. Damit besteht endlich auch die Chance, den Klimasünder
USA in verpflichtende Ziele einzubinden. Diese Gelegenheit darf jetzt
nicht vertan werden.
Auch für Deutschland und Europa wäre Obamas Weg ein gutes Konjunktur-
und Wachstumsprogramm. Merkel spielt mit ihrer Glaubwürdigkeit, wenn
sie nun zu laut in den Chor derer mit einstimmt, die EU-weit die
Zügel wieder lockern wollen. Sicher, Arbeitsplätze in Zeiten der
Wirtschaftkrise zu retten, muss zu den obersten Prioritäten gehören.
Doch es wäre verhängnisvoll, dies vor allem auf Kosten des
Klimaschutzes zu tun. Denn die Folgen des Klimawandels, die Zunahme
von Stürmen, Überschwemmungen oder Trockenheiten, werden jede
Volkswirtschaft und am Ende auch jeden Bürger noch dramatischer
treffen als die Wirtschaftskrise. Vielleicht nicht heute. Aber morgen
bestimmt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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