(Registrieren)

Millionen Pendler können auf Steuerrückzahlung hoffen - Bundesverfassungsgericht erklärt Kürzung der Entfernungspauschale als verfassungswidrig

Geschrieben am 09-12-2008

München (ots) - Die Karlsruher Richter machten Millionen Pendlern
ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Das lang erwartete Urteil des 2.
Senats des Bundesverfassungsgerichtes bezeichnete die Kürzung der
Entfernungspauschale als mit dem Grundgesetz nicht vereinbar und
damit verfassungswidrig. Steuerexperten der Lohnsteuerhilfe Bayern
e.V. und des Haufe Verlages begrüßen dieses Urteil und hoffen auf
eine rasche gesetzliche Neuregelung zum Wohle der Pendler. Auch das
Bundesfinanzministerium hat bereits reagiert und teilte unmittelbar
nach der Urteilsverkündung mit, dass ab dem 1. Januar 2009 die
Pendlerpauschale nach altem Recht gelte.

Die Kürzung der Pendlerpauschale um die ersten 20 Kilometer
verstoße gegen den im Grundgesetz verankerten allgemeinen
Gleichheitssatz. Zudem sei die Grenze für Härtefälle ab 21 Kilometer
Arbeitsweg willkürlich gewählt und entbehre einer ausreichenden
Begründung.

Die Verfassungsrichter kippten damit das in der Kritik stehende
Gesetz zur Neuregelung der Pendlerpauschale und forderten den
Gesetzgeber auf, eine neue Gesetzesgrundlage rückwirkend zum 1.
Januar 2007 zu schaffen. Bis dahin gelte die alte Regelung,
derzufolge der komplette Arbeitsweg als Werbungskosten abgesetzt
werden kann. "Millionen Pendler können nun mit einer
Steuerrückzahlung für die Jahre 2007 und 2008 rechnen", erklärt
Werner Lenk, Vorstandsvorsitzender der Lohnsteuerhilfe Bayern e.V.,
der bei der Urteilsverkündung dabei war. Eines der vier Verfahren,
die vor dem Verfassungsgericht verhandelt wurden, hatte die
Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. für ein Ehepaar aus dem Saarland
angestrengt.

Zum Ausgang des Verfahrens äußert sich auch der
Prozessbevollmächtigte Rechtsanwalt Prof. Gerhard Geckle: "Ich freue
mich über dieses klare Signal aus Karlsruhe. Die Entscheidung wird zu
einem richtigen exklusiven Konjunktur-Programm für viele
Arbeitnehmer, die tagtäglich mit hohen Benzinkosten oder Aufwendungen
für öffentliche Verkehrsmittel zum Arbeitsplatz gelangen. Ich hoffe
nun, dass die Finanzämter die schnelle gesetzgeberische Korrektur
alsbald in Änderungsbescheide umsetzen, damit es zeitnah
Steuersenkungen gibt."

Lohnsteuerhilfe Bayern e.V., Lohnsteuerhilfeverein

Die Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. mit Hauptsitz in München wurde
1966 gegründet und ist im gesamten Bundesgebiet aktiv. Mit annähernd
500.000 Mitgliedern ist er einer der größten Lohnsteuerhilfevereine
in Deutschland. In über 350 Beratungsstellen werden Arbeitnehmer und
Rentner (bei ausschließlich Einkünften aus nichtselbstständiger
Tätigkeit oder sonstigen Einkünften aus wiederkehrenden Bezügen) im
Rahmen einer Mitgliedschaft ganzjährig betreut und beraten. 96
Prozent der Mitglieder werden in Beratungsstellen betreut, die von
zertifizierten Beratungsstellenleiter/innen geführt werden.

Originaltext: Lohnsteuerhilfe Bayern e.V., Lohnsteuerhilfeverein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60304
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60304.rss2

Pressekontakt:
Gerald Ahlendorf
Lohnsteuerhilfe Bayern e.V.
Tel: 09122 / 85688
E-Mail: g.ahlendorf@lohi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

175561

weitere Artikel:
  • DNR-Präsident Weinzierl: Bundeskanzlerin Merkel droht Glaubwürdigkeit zu verlieren Bonn (ots) - Vor der morgigen entscheidenden Sitzung mit den Fraktionsvorsitzenden der Regierungsparteien droht nach Information des Deutschen Naturschutzrings (DNR) nach dem Einknicken der Bundeskanzlerin beim Klimaschutz die endgültige Demontage der Umweltpolitik. Das als zentrales Reformvorhaben der großen Koalition angekündigte Umweltgesetzbuch (UGB) steht unmittelbar vor dem Scheitern. "CDU/CSU entwickeln sich ungeniert zu reinen Vertretern kleinkarierter und kurzsichtiger Wirtschaftsinteressen. Klima- und Umweltschutz werden mit mehr...

  • China unterdrückt Meinungsfreiheit - Bundesweite Tibet-Aktionen zum Tag der Menschenrechte Berlin (ots) - Zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am morgigen Mittwoch führt die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) Vorträge, Aktionen und Mahnwachen in 11 deutschen Städten durch. Schwerpunkt ist die Forderung nach der Freilassung des tibetischen Filmemachers Dhondup Wangchen, der seit März inhaftiert ist, nachdem er seine Landsleute zur Situation in Tibet interviewt hatte. "Der Fall Dhondup Wangchen ist beispielhaft für die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Tibet", erklärt Wolfgang Grader, Vorsitzender mehr...

  • Rheinische Post: Experten: Pendler-Urteil "große Pleite für Steinbrück" / Karlsruhe stoppt "fiskalische Beraubung" Düsseldorf (ots) - Der Kölner Steuerrechtler Joachim Lang hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Pendlerpauschale ausdrücklich begrüßt und zugleich Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) massiv kritisiert. "Das Urteil reicht weit über die Regelung der Pendlerpauschale hinaus. Dem Steuergesetzgeber wird nachdrücklich klar gemacht, dass er mit den Prinzipien der Steuergerechtigkeit nicht beliebig hantieren darf, um den Bürger abzukassieren", sagte Lang der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Das Bundesverfassungsgericht mehr...

  • Steinbach: Tag der Menschenrechte mahnt zu stetigem Engagement Berlin (ots) - Anlässlich des 60. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB: Der diesjährige Internationale Tag der Menschenrechte markiert gleichzeitig den 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen. Die Freude über dieses Jubiläum darf allerdings nicht über die grundlegenden Defizite bei der Durchsetzung von Menschenrechten mehr...

  • Dietmar Bartsch: Schallende Ohrfeige für Bundesregierung Berlin (ots) - Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes erklärt Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch: Millionen Berufspendler können aufatmen. Das Bundesverfassungsgericht zwingt die Bundesregierung, die unsoziale Kürzung der Pendlerpauschale zu korrigieren. Damit stellt Karlsruhe der Regierung und der sie tragenden CDU-CSU-SPD-Koalition erneut ein schlechtes Zeugnis aus. Aller mahnenden Worte zum Trotz hat die Regierung versucht, das Problem Pendlerpauschale zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszusitzen. Die heutige mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht