Allg. Zeitung Mainz: Sinnvoll kanalisieren (Kommentar zu Griechenland)
Geschrieben am 09-12-2008 |
Mainz (ots) - Wer keine Lebensperspektive hat, kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass er nichts zu verlieren hat. An diesem Punkt sind viele Griechen angekommen, besonders die jungen. Die Art und Weise, wie sie sich gegen ihre Lage wehren, ist indes völlig inakzeptabel. Ganze Innenstädte zu demolieren, verbessert ihr Dasein keineswegs, im Gegenteil. Der Staat, durch und durch korrupt bis in die Spitzen der Politik, hat damit nämlich jede Handhabe, sich mit brutaler Gewalt zu wehren, statt gezwungen zu sein, sich mit den Ursachen zu beschäftigen. Die "Wiege der Demokratie" ist zu einem Ort skrupellosester Selbstbedienung verkommen. Der Staat lebt faktisch von Milliardensubventionen der EU, und aus diesem Topf bedienen sich vor allem die zwei führenden Familien und ihre Anhänger. Der große Rest muss sehen, wo er bleibt. Das trifft vor allem die vielen tausend gut ausgebildeten jungen Leute, die nicht zu den beiden großen Clans Karamanlis und Papandreou gehören, die sich seit der Vertreibung der Militärjunta 1974 an den Hebeln der Macht abgewechselt, das Volk aber weitgehend sich selbst überlassen haben. Was also ist zu tun: Natürlich muss zunächst zuverlässig dafür gesorgt werden, dass wieder Ruhe und Ordnung zwischen Thessaloniki und Kreta einkehren, notfalls auch mit polizeilicher Härte. Dann aber braucht Griechenland endlich den friedlichen Aufstand der Anständigen, die sich die politische Macht holen sollten. Sie müssen sich in Bürgerbewegungen organisieren, aus denen dann schlagkräftige Parteien werden können. Der Zorn, der sich jetzt sinnlos in Plünderungen und Vandalismus auf der Straße entlädt, muss sinnvoll kanalisiert werden, damit Griechenland den Titel " Wiege der Demokratie" wieder mit Würde und Anstand tragen kann.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Telefon: +49-(0)6131/48-5987 Fax: +49-(0)6131/48-5868 crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
175687
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Huber für rasche Steuersenkung Köln (ots) - Der frühere CSU-Vorsitzende Erwin Huber hat die CDU-Führung aufgefordert, im Steuerstreit nachzugeben und zur Stützung der Konjunktur möglichst rasch die Steuern zu senken. "Aufgabe der Politik ist es, Entscheidungen herbeizuführen und Weichen zu stellen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Die Rezession macht staatliches Handeln erforderlich. Es war richtig, ein erstes Konjunkturpaket schnell auf den Weg zu bringen. Aber es ist dringend, dieses Paket zu erweitern um Investitionen und Steuersenkungen. mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Thema Pendlerpauschale Ulm (ots) - Vielen Pendlern hat das Bundesverfassungsgericht ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk beschert: Ihnen winken ein paar hundert Euro Steuerrückzahlung, wenn auch erst Anfang 2009. Das ist schön für sie. Allerdings profitieren nicht alle davon. Wer nur einen kurzen Weg zur Arbeit hat, geht leer aus - und ärgert sich vielleicht um so mehr, dass er kein günstiges Häuschen im Grünen hat. Wer hat nur die Abschaffung der Pendlerpauschale vor zwei Jahren beschlossen? Gemessen am Jubel, den die Karlsruher Richter in der Politik gestern mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Das Konjunkturpaket II kommt, heißt aber nicht so. Der sperrige Titel: »Reaktion der Bundesregierung auf das Urteil der Verfassungsrichter zur Pendlerpauschale«. Mit seiner Ankündigung, die fällig werdenden Rückerstattungen für die Jahre 2007 bis 2009 nicht an anderer Stelle einzusparen, reicht Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) bis Anfang 2010 satte 7,5 Milliarden Euro an die Bundesbürger weiter. Steinbrück und Bundeskanzlerin Angela Merkel treten die Flucht nach vorn an. Sie geben sich tatkräftig, setzen einen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Es war nicht das erste Mal, dass ausländische Islamisten und deutsche Konvertiten in ihrem Hass auf die »Ungläubigen« blutige Anschläge in Deutschland geplant haben. Für Youssef el-Hajdib waren letztlich die Mohammed-Karikaturen, die in der islamischen Welt zu Protesten führten, der Anlass, an der verhassten westlichen Welt Rache zu nehmen. Die mörderischen Planungen der sogenannten Sauerland-Gruppe, die Anschläge auf Züge in Madrid und London, die Terrorattacken auf westliche Touristen in Ägypten und Tunesien zeigen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Pendlerpauschale Halle (ots) - Über die Großkoalitionäre kann der Betrachter nur den Kopf schütteln. Nahezu einhellig begrüßen sie lauthals das Urteil, mit dem ein Steuergesetz gekippt ist, das Union und SPD 2006 auf den Weg gebracht haben. Welch Heuchelei! Das ist schnöde Politiker-Logik: Der Staat braucht Geld, also versucht er zunächst, Otto Normalverbraucher tiefer in die Tasche zu greifen. Diesem Denken hat Karlsruhe einen Riegel vorgeschoben. Denn eine Höherbelastung darf "nicht willkürlich" sein. Die Willkür bestand in einer schlitzohrigen Argumentation mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|