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Geächtete Waffen im Investmentcheck - Neue Datenbank veröffentlicht Tausende Investmentfonds in Hersteller und Anbieter von Landminen und Streumunition investiert - Auch nachhaltige Fonds betroffen

Geschrieben am 10-12-2008

Berlin (ots) - Immer noch gibt es Unternehmen, die Landminen und
Streumunition herstellen oder anbieten und sich weltweit an Börsen
Investoren zur Finanzierung ihrer Geschäfte suchen. Nur wenige Tage
nach Unterzeichnung des historischen Verbotsvertrages für
Streumunition in Oslo, veröffentlicht das Aktionsbündnis Landmine.de
hierzu eine neue, weltweite Datenbank, die unter der Adresse
www.ethisches-investment.info abrufbar ist.

"Mindestens 2.000 Investmentfonds sind weltweit in die Geschäfte
mit Minen und Streumunition investiert", beklagt Thomas Küchenmeister
vom Aktionsbündnis Landmine.de. "Selbst nachhaltige Fonds z.B. von
DEXIA, Sarasin oder BNP Paribas sind betroffen", so Küchenmeister.
Überdurchschnittlich belastet erscheinen die Produkte der
Fondsgesellschaft JP Morgan Asset Management Europe S.à r.l. (ca. 150
Fonds), wobei ähnliches für Allianz Global Investors (40 Fonds) gilt
bzw. für 50 Fonds der DWS Investment GmbH. Aber auch Anbieter wie AXA
oder auch DEKA halten Anteile an relevanten Anbietern und
Anteilseignern.

Die neue Landmine.de-Datenbank identifiziert bislang gut 260
Rüstungsunternehmen, die die geächteten Waffen oder deren Komponenten
(z.B. Verlegesysteme) anbieten, herstellen oder entwickeln. Sie soll
zukünftig ausgebaut bzw. um weitere relevante ethische Bereiche
ergänzt werden. "Über 30 dieser Rüstungsunternehmen sind direkt an
den Börsen handelbar, einige sind auch durch jeweilige Mutterkonzerne
börsennotiert", sagt Julia Dubslaff von Landmine.de. Insgesamt wurden
300 Anteilseigner der Rüstungsunternehmen identifiziert. Zu den
Unternehmen gehören aus Deutschland z.B. Rheinmetall als Hersteller
und Anbieter von alternativer Streumunition und von Verlegesystemen,
sowie deren Anteilseigner Deutsche Bank. Aber auch u.a. die Siemens
AG, die an der Krauss Maffei Wegmann GmbH & Co. KG beteiligt ist, die
ebenfalls Verlegesysteme für Streumunition herstellt.

"Landminen und Streumunition töten oder verstümmeln jedes Jahr
Tausende Kinder oder machen sie zu Waisen", erklärte
UNICEF-Vorstandsmitglied Tom Koenigs. "Wir wollen die weltweite
Ächtung dieser Waffen erreichen - auch von den Staaten, die die
Konvention bisher noch nicht unterschrieben haben. Die neue Datenbank
bietet Anlegern die Möglichkeit, dieses Ziel zu unterstützen." Für
immer mehr Anleger ist es inakzeptabel, in Unternehmen investiert zu
sein, die den eigenen ethischen Grundsätzen, insbesondere in Bezug
auf die Beteiligung an Geschäften mit Streumunition und Landminen,
widersprechen. "Landminen und Streumunition sind furchtbare Waffen
und Anleger sollten über ihr Handeln zumindest indirekt auf die
Produktpolitik der jeweiligen Rüstungsunternehmen Einfluss nehmen",
betont Danuta Sacher von Brot für die Welt.

Zu den Haupt-Zielgruppen des Projektes zählen Stiftungen.
"Besonders für ethisch orientierte Stiftungen gewinnt die Frage nach
nachhaltigen Investmentstrategien immer mehr an Bedeutung", sagt
Ingrid Rosenburg von der Stiftung Nord-Süd-Brücken, die zu den
Förderern des Projektes zählt. Mit dem Hintergrundwissen aus solchen
Projekten können Kapitalanlagen gezielter ausgewählt, aber auch Druck
auf Investmentgesellschaften ausgeübt werden, ihre Portfolios
nachhaltig zu gestalten. "Auch nachhaltige Investmentstrategien sind
durchaus profitabel", erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur
Finanztest und verweist auf deren Untersuchungsergebnisse.

Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54785
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54785.rss2

Pressekontakt:
Thomas Küchenmeister, Leiter Aktionsbündnis Landmine.de,
(030-32661681 / 0175- 4964082)
Julia Dubslaff, Projektkoordinatorin "Investment und Profit",
Aktionsbündnis Landmine.de (030-32661679)


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