Rheinische Post: Niedergang der Hausaufgaben Kommentar VON JENS VOSS
Geschrieben am 12-12-2008 |
Düsseldorf (ots) - Die Geschichte hinter der Hausaufgaben-Geschichte ist traurig: Offenbar sind Schüler immer weniger willens oder in der Lage, den Teil ihres Schüler-Berufes allein zu erledigen, den sie zu Hause erledigen müssten: ihre Hausaufgaben. Der Name klingt etwas hausbacken, das Instrument aber ist das zeigen Studien wichtig für den Lernfortschritt, wichtig auch für die allgemeine Entwicklung eines Schülers. Wer übt, lernt mehr, wird sicherer, gewinnt Zutrauen zu sich und hat nebenbei mit jeder erledigten Aufgabe ein bisschen Verantwortung für sich übernommen. Auch Verantwortung ist nämlich Übungssache. So ist der erzieherische Einfluss von Hausaufgaben nicht zu unterschätzen. Nun schafft eine Hauptschule die Hausaufgaben ab und verlegt das Üben in den Unterricht auch deshalb, weil Hausaufgaben nicht mehr auf breiter Front zuverlässig erledigt werden. Ein seltsamer Befund: Jeder weiß theoretisch, wie wichtig Schule ist, aber für den Schulerfolg arbeiten ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Schule muss das also künftig mitorganisieren. Der Staat übernimmt damit ein Stück der Verantwortung, die früher Eltern und Schüler übernommen haben. Es ist gut, dass die Schule sich darauf einzustellen versucht, denn es gibt keine Alternative. Ein Grund zum Jubeln ist der schleichende Niedergang der Hausaufgaben nicht.
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