Westdeutsche Zeitung: Politischer Mordversuch = Von Wolfgang Radau
Geschrieben am 14-12-2008 |
Düsseldorf (ots) - Passau, die italienisch anmutende Stadt an Donau, Inn und Ilz, ist kein braunes Nest. Im Rat sind Rechtsextreme nicht vertreten. Die einst von den Nationalsozialisten errichtete und "Blut, Boden und Gott" geweihte Nibelungenhalle ist abgerissen. Die örtliche Gastronomie ist sich einig, NPD und DVU keinen Raum zu geben für ihre Zusammenkünfte. Aber trotz aller Gegenwehr der Stadt und ihrer Polizei kommen sie immer wieder, die gewaltbereiten Neonazis. Am Wochenende war einer von ihnen wohl sogar bereit zum politischen Mord.
Wer die Szene, die sich national nennt und gern das Wort Kameradschaft im Mund führt, immer noch für eine Schar harmloser Verwirrter gehalten hat, ist nun eines Besseren belehrt. Mit der Entschlossenheit der Behörden gegen die Nazi-Nachahmer wächst deren Aggressivität. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht denn auch im heimtückischen Anschlag auf den Polizeidirektor von Passau eine "neue Dimension" der hassgetriebenen Bedrohung.
Nicht so neu ist, dass sich die nationalistischen Randalierer in der Regel aus überschaubar kleinen Gruppen zusammenrotten. Auf Biegen und Brechen kehren sie an Orte zurück, die sie einmal zum Aufmarschplatz bestimmt haben. Im Fall Passau ist das benachbarte Fürstenzell zur neuen Startrampe geworden. Das alles wissen die Ermittler, und darin liegt auch ihre Chance: dass sie die einschlägig Verdächtigen kennen. Die Chancen stehen gut, dass Polizeibeamte aus Passau und dem benachbarten Österreich den Messerstecher dingfest machen werden, der ihren Kollegen um ein Haar getötet hätte.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211 / 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
176623
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Keine Festruhe Hagen (ots) - Finanzkrise: Nur Ungewissheit ist sicher Von Bodo Zapp Für die Bürger ist es eine vorweihnachtliche Zeit der inneren Unruhe. Weil niemand weiß, wie sehr er unter den Auswirkungen der Finanzkrise leiden muss. Auch für die Politiker kann deshalb von Festruhe keine Rede sein. Es ist viel zu tun, um die richtigen Weichen zu stellen, damit 2009 nicht das Jahr des Absturzes und der Entlassungen wird. Aber welche Maßnahmen führen in die richtige Wirkungsrichtung? Ratschläge und Forderungen gibt es viele, aber keine Gewissheit. Dem mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Neonazis Ulm (ots) - Dass ein Rechtsextremer einen führenden Polizeibeamten angreift und fast umbringt, ist eine neue Dimension im Handeln der Neonazis. Offenkundig war hier die Rache an einem Beamten das Motiv, der sich sehr intensiv mit den Extremisten auseinandersetzt und ihnen unbequem geworden ist. Bisher haben die Neonazis ungeachtet mancher martialischer öffentlicher Auftritte ihre Gewalttätigkeit meist auf schwache oder wehrlose Opfer konzentriert und bevorzugt im Dunkeln zugeschlagen. Das war schlimm genug. Doch abgesehen von einigen besonders mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Attentat in Fürstenzell Bielefeld (ots) - Jahrzehntelang war die Rote-Armee-Fraktion das Synonym für Terrorismus in Deutschland. Dann mussten wir den islamistischen Terror kennenlernen, vor dem unser Land nur durch viel Glück verschont geblieben ist: Die Kofferbomben in zwei nordrhein-westfälischen Regionalzügen zündeten 2006 nicht, und ein Jahr später wurde im Sauerland eine Terrorgruppe ausgehoben, bevor sie den Bau einer riesigen Bombe beenden konnte. Spätestens seit dem Wochenende wissen wir, dass es bei uns auch rechte Terroristen gibt, die unseren Staat mehr...
- Lausitzer Rundschau: Schäfer-Gümbel! Cottbus (ots) - Schäfer wer? fragten die Kommentatoren, als die angeschlagene SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti Anfang November einen 39-Jährigen aus Gießen zum Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Neuwahlen zum hessischen Landtag ausrief. Es schien nur ein weiterer Punkt auf der unendlichen Liste politischer Peinlichkeiten der glücklosen Sozialdemokratin zu sein. Jetzt wollte sie also nicht einmal selbst die sichere Niederlage einfahren, die sie mit ihrer missglückten Regierungsbildung so oder so zu verantworten haben würde. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Provokante Liga Cottbus (ots) - Es war am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga, da musste sich Hertha-Trainer Lucien Favre von einem Journalisten provozieren lassen. Wieso sich sein zerstrittenes Team nicht mal was von Energie Cottbus abschaut, wurde er gefragt. Beispielsweise den zusammenhaltsfördernden Einschwörungskreis vor Spielbeginn. Favre, der gerade 0:1 gegen die Cottbuser verloren hatte, zuckte mit den Schultern. Der FCE als Vorbild in Sachen Teamgeist? Die Fans in der Lausitz wissen, dass dieser Vorschlag in der Hinrunde nur mit einer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|