Westfalenpost: Keine Festruhe
Geschrieben am 14-12-2008 |
Hagen (ots) - Finanzkrise: Nur Ungewissheit ist sicher Von Bodo Zapp Für die Bürger ist es eine vorweihnachtliche Zeit der inneren Unruhe. Weil niemand weiß, wie sehr er unter den Auswirkungen der Finanzkrise leiden muss. Auch für die Politiker kann deshalb von Festruhe keine Rede sein. Es ist viel zu tun, um die richtigen Weichen zu stellen, damit 2009 nicht das Jahr des Absturzes und der Entlassungen wird. Aber welche Maßnahmen führen in die richtige Wirkungsrichtung? Ratschläge und Forderungen gibt es viele, aber keine Gewissheit. Dem Sammeln und Prüfen der Ideen sowie dem zeitlichen Abwägen eines großen Hilfsfahrplans diente das Treffen der Spitzenpolitiker mit Firmenchefs, Gewerkschaftlern und Wirtschaftsweisen im Kanzleramt. Es geht um viel, das Land und die Menschen können viel verlieren. Aus diesem Grunde war es richtig, dass nicht mit dem Zwang zur anschließenden Beschlussverkündung beraten wurde. Vorwürfe der Zögerlichkeit gehen nicht spurlos an der Kanzlerin vorüber. Schlimmer wäre jedoch, man würde der Regierung hektisches Handeln anlasten, das zu keinen Besserungs-Ergebnissen führt. "Wir alle für alle", dieser Merkel-Losung kann man nur zustimmen. Und hoffen, dass es nicht bei wohlfeilen Bekundungen bleibt. Ohne ein dickes weiteres Paket zur Wiederankurbelung der Wirtschaft wird es nicht gehen, Startschuss eventuell im Januar. Ganz bestimmt ist ein Ende der Kreditkrise bei den Banken (Unternehmer sprechen zu Recht schon von Kreditverweigerung) unabdingbar, damit die düstersten Prognosen nicht Wirklichkeit werden. Mögen die Entscheider mit Klugheit und Verantwortungsbewusstsein beschert werden.
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