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Südwest Presse: Kommentar zu Neonazis

Geschrieben am 14-12-2008

Ulm (ots) - Dass ein Rechtsextremer einen führenden Polizeibeamten
angreift und fast umbringt, ist eine neue Dimension im Handeln der
Neonazis. Offenkundig war hier die Rache an einem Beamten das Motiv,
der sich sehr intensiv mit den Extremisten auseinandersetzt und ihnen
unbequem geworden ist.
Bisher haben die Neonazis ungeachtet mancher martialischer
öffentlicher Auftritte ihre Gewalttätigkeit meist auf schwache oder
wehrlose Opfer konzentriert und bevorzugt im Dunkeln zugeschlagen.
Das war schlimm genug. Doch abgesehen von einigen besonders
spektakulären Fällen halten sich öffentliche Aufmerksamkeit wie
Ermittlungseifer der Behörden manchmal in Grenzen, wenn Ausländer,
Flüchtlinge oder Obdachlose von rechtsradikalen Gewalttätern
malträtiert und eingeschüchtert werden.
Dies ist nun ganz anders. Wer die bayerische Staatsgewalt so plump
herausfordert, wie der Attentäter von Passau, muss mit härtesten
Konsequenzen für sich und seine Brüder im Geiste rechnen - auch in
eher entlegenen Regionen im bayerischen Wald oder in Franken, wo sich
die bayerische Rechtenszene erschreckend ausbreitet. Der überfallene
Polizeichef gewinnt hoffentlich jetzt viele Mitstreiter im eigenen
Lager hinzu, die sich mit den Extremisten, die zwar politisch
argumentieren, aber gewöhnliche Verbrecher sind, akribisch
auseinandersetzen. Insofern hat der Messerstecher auch ins eigene
Fleisch geschnitten.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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