Paritätischer übt scharfe Kritik an Schulbedarfspaket: Korrekturen im Interesse von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit gefordert
Geschrieben am 16-12-2008 |
Berlin (ots) - Als skandalös und bildungspolitisch kontraproduktiv kritisiert der Paritätische die geplante Begrenzung des Schulbedarfspaketes auf Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse. Anlässlich der Beratungen des Familienleistungsgesetzes im Vermittlungsausschuss fordert der Verband weit reichende Korrekturen zu Gunsten einkommensschwacher Haushalte.
"Wenn die schulischen Hilfen für Kinder im Hartz IV-Bezug lediglich bis zur 10. Klasse gewährt werden, kann die Botschaft der Bundesregierung jawohl nur sein, dass diesen Kindern kein Abitur zusteht", erklärt Verbandsvorsitzende Heidi Merk. "Diese Regelung beizubehalten hieße, armen Kindern vorsätzlich Steine in den Weg zu werfen und sie bildungspolitisch bewusst auszugrenzen." Neben der Ausweitung des Schulbedarfspaketes bis zur Klasse 13 fordert der Paritätische, die jährliche Leistung auch auf Familien auszuweiten, die Kinderzuschlag erhalten oder mit ihrem Einkommen knapp über der Bedürftigkeitsgrenze liegen. "Gerade für diesen Personenkreis muss das Schulstarterpaket ebenfalls zugänglich gemacht werden, um die Bemühungen der Familien um eine eigenständige Existenzsicherung nicht zu konterkarieren", fordert Merk.
Der Verband bekräftigt zudem seine Kritik an der bestehenden Regelsatzhöhe für Kinder und Jugendliche. "Das Schulbedarfspaket kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier lediglich der Mangel verwaltet wird", so die Verbandsvorsitzende. Die Leistung in Höhe von 100 Euro pro Jahr reiche bei weitem nicht aus, um den regelmäßig anfallenden Bedarf eines Schulkindes zu decken. Nach Berechnungen des Paritätischen sind die geltenden Regelsätze für Kinder und Jugendliche von 211 bzw. 281 Euro dramatisch zu niedrig bemessen. Insbesondere der Regelsatz für die Altersgruppe der 6 bis unter 14-Jährigen sei gnadenlos unterbewertet und liege um 86 Euro pro Monat unter dem tatsächlichen Bedarf. Bund und Länder seien jetzt in der Verantwortung, endlich durch handfeste Maßnahmen zu zeigen, dass ihnen wirklich jedes Kind gleich viel wert ist.
Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2
Pressekontakt: Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636-305
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
176902
weitere Artikel:
- Abschluss der Initiative "Sozialabbau stoppen. Sozialstaat stärken" Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, mit der gemeinsamen Initiative "Sozialabbau stoppen. Sozialstaat stärken." haben Sozialverband Deutschland (SoVD) und Volkssolidarität ein deutliches Signal gegen Sozialabbau gesetzt. Über 200.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihrer Unterschrift gegen Sozialabbau und für eine Stärkung des Sozialstaats eingesetzt. Zum Abschluss der Unterschriftensammlung laden wir Sie herzlich ein zum Fototermin mit dem Präsidenten der Volkssolidarität Prof. Dr. Gunnar Winkler und SoVD-Präsident mehr...
- Umfrage von stern und Frankfurter Rundschau: Schwarz-Gelb vor absoluter Mehrheit in Hessen - SPD droht historische Niederlage Hamburg (ots) - Gut vier Wochen vor der Neuwahl zum Landtag in Hessen zeichnet sich eine stabile Mehrheit für Schwarz-Gelb ab, die SPD muss mit einer schweren Wahlschlappe rechnen. Nach einer Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern sowie der "Frankfurter Rundschau" liegen CDU und FDP zusammen bei 55 Prozent der Stimmen: Für die CDU würden sich derzeit 42 Prozent der hessischen Wähler entscheiden, etwa 5 Punkte mehr als bei der letzten Wahl im Januar 2008. Die FDP klettert auf 13 Prozent, ein Plus von rund 4 Punkten. Die SPD stürzt mehr...
- Uni statt Umgehungsstraße - Städte und Kreise können Arbeitsplätze der Zukunft sichern Frankfurt am Main (ots) - Studie von PwC und HWWI: Die öffentliche Hand muss stärker in Wissensinfrastruktur investieren / Strategiewechsel könnte Mehrheit der ostdeutschen Kreise bis 2018 mehr Arbeitsplätze bringen Viele deutsche Regionen müssen ihre Strategien im Standortwettbewerb überdenken. So werden in den kommenden zehn Jahren vor allem diejenigen Regionen eine positive Beschäftigungsentwicklung aufweisen, die überdurchschnittlich viele hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen, wie aus der Studie "Deutschland 2018 - Die Arbeitsplätze mehr...
- Deutsche Umwelthilfe zieht Bilanz 2008: Klima- und Wirtschaftskrise für notwendigen Strukturwandel nutzen Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Berlin, 16. Dezember 2008 Sehr geehrte Damen und Herren, die Bewältigung der Klimakrise einerseits und der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise andererseits bilden keinen Gegensatz. Aktiver Klima- und Artenschutz und ein beschleunigter Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise können und müssen Teil der Lösung der gegenwärtigen Probleme werden. Der Zeitpunkt für ein Umsteuern ist überfällig. Die Automobilindustrie muss jetzt die Chance nutzen mehr...
- Apotheker begrüßen Einschätzung des EuGH-Generalanwalts: Fremdbesitzverbot verstößt nicht gegen Gemeinschaftsrecht Berlin (ots) - Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände begrüßt die klare Position des Generalanwalts beim Europäischen Gerichtshof (EuGH), Yves Bot, zum Fremdbesitzverbot an Apotheken. "Der Generalanwalt hat sensibel die außergewöhnliche heil- und freiberufliche Verantwortung des Apothekers gewürdigt. Damit setzt sich der Generalanwalt auch für die besonderen Interessen und das Schutzbedürfnis der Patienten ein", sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. Der Generalanwalt sieht im deutschen Fremdbesitzverbot, wonach mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|