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Der Tagesspiegel: Regierung: Berliner Schloss ist zu teuer - Bundesbauministerium fordert Überarbeitung der Pläne, um Kostenrahmen enzuhalten

Geschrieben am 16-12-2008

Berlin (ots) - Der preisgekrönte Entwurf für den Wiederaufbau des
Berliner Stadtschlosses sprengt die veranschlagten Baukosten von 552
Millionen Euro. Das geht aus einem Bericht des Bundesbauministeriums
an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, der dem Tagesspiegel
vorliegt. Das Ministerium empfiehlt daher, den Architekten Franco
Stella mit einer Überarbeitung seiner Pläne zu beauftragen, heißt es
in dem Bericht weiter. Er solle unter anderem auf Rekonstruktionen
barocker Fassaden im Innern des Gebäudes verzichten.

Der Italiener schlägt vor, nicht nur drei der Außenfassaden und
den Schlüterhof nach barocken Vorbildern wieder herzustellen, sondern
auch die Kuppel und den Eosanderhof als historische Kopien zu
errichten. Diese Rekonstruktionen seien aber "in der
Kostenzusammenstellung nicht oder nicht in diesem Umfang vorgesehen",
heißt es in dem Bericht.

"Die zusätzlichen Wünsche des Architekten sind im beschlossenen
Kostenrahmen von 552 Millionen Euro nicht zu realisieren", sagte
Gesine Lötzsch, haushaltspolitische Sprecherin der Linksfraktion im
Bundestag. Die Bundesregierung müsse dem Parlament darlegen, wie viel
die Pläne des Architekten am Ende tatsächlich kosten sollten, und an
welchen Stellen der Bund Einsparungen vornehmen wolle, forderte
Lötzsch. Wie hoch die Mehrkosten des Stella-Entwurfs ausfallen, lässt
das Ministerium offen. Auch der Vorsitzende des Haushaltsausschusses,
Otto Fricke (FDP) erwartet eine strikte Einhaltung der
Kostenobergrenze. Er forderte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee
(SPD) auf, "offen zu sagen, was es kostet, damit nicht im Nachhinein
stückchenweise draufgezahlt werden muss". Gebe es einen begründeten
Verdacht, dass die Kosten nicht eingehalten werden könnten, müsse der
Ausschuss sofort informiert werden.

Das Bundesbauministerium geht jedoch davon aus, dass Stellas
Entwurf in einer abgespeckten Variante eine "gute Grundlage zur
Realisierung des Gebäudes innerhalb des vorgegebenen verbindlichen
Kostenrahmens" bilde. Stella sagte dem Tagesspiegel an, er werde alle
Sparvorschläge ernsthaft prüfen: "Die Einhaltung der Kosten ist mein
wichtigstes Ziel."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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