Pfeiffer: Ausbau des Stromnetzes gründlich beschleunigen
Geschrieben am 16-12-2008 |
Berlin (ots) - Anlässlich der öffentlichen Anhörung zum Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) am 15.12.2008 im Deutschen Bundestag erklärt der Koordinator in Energiefragen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB:
Die 13 Sachverständigen aus Wissenschaft, Industrie und Behörden haben die geplante Beschleunigung des Ausbaus von Strom- und Höchstspannungsnetzen einhellig begrüßt. Das massive Wachstum bei den erneuerbaren Energien und der grenzüberschreitende Stromhandel machen das zwingend erforderlich.
Der Entwurf der Bundesregierung zum EnLAG ist dafür insgesamt gut geeignet. An einigen Stellen sind jedoch Korrekturen notwendig. Die Kosten, die durch den Ausbau entstehen, werden auf die Verbraucher umgelegt. Um keine Arbeitsplätze zu gefährden und die deutsche Wirtschaft gegen ihre internationale Konkurrenz nicht zu schwächen, muss es allerdings - ähnlich wie beim Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) - eine Ausnahme für energieintensive Industrien geben. Alleine die Netzentgelte haben bei diesen Betrieben bereits heute ein Volumen erreicht, das bis zu 40 % des Gewinnes entspricht. Hier schlugen die Sachverständigen vor, die zusätzlichen Kosten im EEG auszuweisen oder die Regelung der individuellen Stromnetzentgelte auszuweiten und den 50 %-Deckel aufzuweichen.
Ferner sollte im weiteren Gesetzgebungsverfahren geprüft werden, ob der Ausbau nicht noch weiter beschleunigt werden muss. Dabei wären auch zusätzliche Maßnahmen wie Verkürzung von Genehmigungsfristen oder Änderungen der Raumordnungsverfahren denkbar. Ebenso empfahlen die Sachverständigen, den Bedarfsplan nicht erst nach fünf Jahren anzupassen, sondern eine flexiblere Regelung zu finden, beispielsweise eine Überprüfung alle zwei Jahre oder die Möglichkeit innerhalb der fünf Jahre die Aufnahme von weiteren Strecken in den Bedarfsplan zu beantragen.
Die geplanten Pilotprojekte, mit denen geprüft werden soll, ob Erdkabel eine technisch und politisch sinnvolle Alternative zu den gängigen Freileitungen sind, begrüßten die Experten einhellig. Allerdings machten sie deutlich, dass die Kosten der Projekte und die Folgen für die Umwelt nur schwer zu kalkulieren sind. Deshalb sollte sich die Politik auf die vier vorgesehenen Pilotprojekte konzentrieren und weitere Erdkabelprojekte von den gewonnen Erkenntnissen abhängig machen.
Die Anhörung hat deutlich gemacht, dass der Wirtschaftsausschuss vor der Entscheidung über das Gesetz noch einige wichtige Fakten zu klären hat. Beispielsweise müssen die Kosten der Erdverkabelungen und die möglichen Folgen für die Umwelt im Detail erörtert werden. Bei aller nötigen Eile geht hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Ein schnell erlassen Gesetz, bei dem Unklarheiten zu jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen führen, hilft niemanden und beschleunigt den Netzausbau nicht.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
177098
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: zum Spruch des europäischen Gerichtshof zum Ausländerzentralreister Berlin (ots) - Das Ausländerzentralregister ist, was das Wort verspricht: ein Datenmoloch, der vorgeblich zur unvermeidlichen Verwaltung von Informationen über Ausländer notwendig ist. Vor 1994 war er offenbar noch nicht notwendig, denn erst seitdem gibt es das Register. Die Warnungen etwa von Flüchtlingshilfeorganisationen, es werde damit ein Instrument zur illegitimen Kontrolle von Migranten und damit niederes Recht für Ausländer geschaffen, sind nicht nur längst Realität geworden. Sie wurden inzwischen durch zahlreiche Einschränkungen mehr...
- Generalanwalt Yves Bot erneut auf Seiten der Patientensicherheit Berlin (ots) - In seinem Schlussantrag im EuGH-Verfahren zum Fremdbesitzverbot verteidigt der Generalanwalt das bestehende Fremdbesitzverbot in Deutschland und Italien Bereits in der ersten wichtigen Apotheken-Entscheidung des EuGH in diesem Jahr, die sich mit der regionalen Gebundenheit der Krankenhausversorgung mit Arzneimitteln befasste, war im Schlussantrag wie dann auch im Urteil vom 11. September zu erkennen, dass sich sowohl Yves Bot als auch die Kammer auf einen der Patientensicherheit verpflichteten Standpunkt stellten. Die mehr...
- NRZ: Regierung brauchte elf Tage, um das Erbschaftssteuergesetz weiter zu leiten Essen (ots) - Berlin. Die umstrittene Reform der Erbschaftssteuer gerät unter Zeitdruck. Das Gesetz ist dem Bundespräsidenten erst am dienstag Nachmittag zugestellt worden. Die Bundesregierung brauchte für die Weiterleitung elf Tage. Das berichtet die in Essen erscheinende Neue Ruhr/Rhein Zeitung (Mittwochsausgabe). Bundespräsident Horst Köhler verbleiben damit nur noch zwei Wochen, um das Gesetz zu prüfen und zu unterschreiben, wenn es planmäßig zum 1. Januar 2009 in Kraft treten soll. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der mehr...
- WAZ: von Arnim fordert klare Regeln für Vergabe von Geldbußen Essen (ots) - Der Rechtswissenschaftler Hans Herbert von Arnim hat das Prozedere kritisiert, nach dem Staatsanwälte und Gerichte bislang Geldbußen von Steuersündern an gemeinnützige Organisationen vergeben. Da keine klaren Regelungen bestünden wie etwa bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen, würde bislang völlig willkürlich vorgegangen. Dass Staatsanwälte und Richter wegen fehlender Richtlinien Institutionen bevorzugten, die sie kennen oder deren Arbeit sie schätzen, läge deshalb nahe. Vor dem Hintergrund der Querelen um die Bochumer mehr...
- RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: NPD-Verbotsdebatte Heidelberg (ots) - Wann ist Schluss mit der Betroffenheitsrhetorik, die den Menschen nur Sand in die Augen streut? Die Möglichkeit eines NPD-Verbots, das aus Gründen der politischen Hygiene wünschenswert wäre, haben die Sicherheitsbehörden mit dem Einschleusen von V-Männern blockiert. Warum soll das Bundesverfassungsgericht heute grundsätzlich anders entscheiden als 2003? Auch dass die rechtsradikalen Gewalttäter sich geistig quasi als der militante Arm der NPD begreifen, ändert daran wenig. Die Verbindung müsste im Einzelfall bewiesen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|