Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Geschrieben am 16-12-2008 |
Bielefeld (ots) - Wie es im Innenleben einer Behörde aussehen kann, dafür hat die Bochumer Staatsanwaltschaft ein kaum mehr zu unterbietendes schlechtes Bild geliefert. Hinterhältigkeit, Unaufrichtigkeit und Illoyalität, so lauteten die Vorwürfe aus der Spitze der Staatsanwaltschaft in Bochum an ihre prominente Steuersünder-Jägerin Margrit Lichtinghagen. Eigentlich sollte sich die Staatsanwältin darauf konzentrieren, die Betrügereien mit Stiftungen in Liechtenstein aufzuklären. Dass sich NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter persönlich dieses peinlichen Theaters angenommen hat, zeigt die Tragweite dieses Vorgangs, der das Ansehen der Justiz beschädigt hat. Lichtinghagen hat nun die Konsequenzen gezogen. Offensichtlich entnervt von der Diskussion um ihre Person, wird sie die Staatsanwaltschaft Bochum verlassen. Die Jutizministerin hat ihr für den Abgang eine goldene Brücke gebaut, indem sie verlauten ließ, dass die Vorwürfe nicht so gravierend seien, als dass sofortige disziplinarische Maßnahmen gegen sie erforderlich seien. Wenn jetzt wieder Ruhe einkehrt, sollten die verbliebenen Bochumer Ankläger wieder alle Kraft in die Prozessvorbereitungen gegen Klaus Zumwinkel legen.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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