LVZ: BND-U-Ausschuss-Chef Kauder: Aussagen von Steinmeier und US-General Marks lassen sich nur schwer miteinander in Einklang bringen / Kein Wahlkampf im Ausschuss
Geschrieben am 17-12-2008 |
Leipzig (ots) - Der Vorsitzende des BND-Untersuchungsausschusses des Bundestages, der CDU-Parlamentarier Siegfried Kauder, hat auf den Widerspruch über die tatsächliche Rolle des Bundesnachrichtendienstes beim Beginn des Irak-Krieges hingewiesen, der sich zwischen den Aussagen des heutigen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) und des seinerzeitigen führenden US-Generals James Marks ergebe. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) meinte Kauder unmittelbar vor der für morgen, Donnerstag, angesetzten neuerlichen Ausschuss-Anhörung des Zeugen Steinmeier, der beim Kriegsbeginn Kanzleramtschef von Rot-Grün und oberster Geheimdienst-Koordinator war: "Der Ausschuss ist aufgerufen, diese Diskrepanz zu klären. Zumindest muss man festhalten, dass sich die Aussagen nur schwer miteinander in Einklang bringen lassen. Da lässt sich auch semantisch nichts beschönigen." Er werde aber auch keinen vorgezogenen Wahlkampf im Ausschuss zulassen, versicherte Kauder.
Marks hatte jetzt die BND-Informationen aus Bagdad als von unschätzbaren Wert für die praktische Kriegsführung der US-Truppen gekennzeichnet. "Der Ausschuss wird wohl Herrn Marks als Zeugen laden. Ob der dann letztendlich in Deutschland erscheint und aussagebereit ist, hängt davon ab, ob er eine Aussagegenehmigung bekommt", meinte Kauder. Allerdings seien bisher dem Ausschuss von der US-Administration Zeugen nicht zur Verfügung gestellt worden. "Viel spricht dafür, dass es bei dieser US-Linie bleibt. Aber vielleicht ändert sich auch das in der Ära von Barack Obama." Der Ausschuss könne aber nicht viel mehr tun, als einen Zeugen zu laden und abzuwarten, wie reagiert werde.
Der CDU-Politiker Kauder unterstrich, dass Steinmeier als Zeuge nicht auf besondere Rücksichtnahme rechnen dürfe, weil er jetzt Vizekanzler in der großen Koalition sei. "Das wäre nicht richtig. Jeder Zeuge ist gleich zu behandeln. Jeder Zeuge ist verpflichtet, die Wahrheit zu sagen." Jeder Zeuge werde auch gleich behandelt. "Das ist zumindest mein Anliegen: Kein Wahlkampf in einem Untersuchungsausschuss."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
177148
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Merkel erwartet Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichts Bundesregierung wird Ende Januar beschließen Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung erwartet für 2009, dass die Neuverschuldung des Bundeshaushalts wegen der schweren Rezession die Höhe der öffentlichen Investitionen übersteigt. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Mittwochausgabe) unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise. Das Bundeskabinett werde deshalb voraussichtlich mit der Veröffentlichung des Jahreswirtschaftsberichts am 28. Januar die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts erklären. Damit könne sie die Vorschrift des Grundgesetzes mehr...
- Weit mehr gefälschte Arzneimittel als befürchtet an EU-Grenzen / Sichere Arzneimittel nur über niedergelassene Apotheken Berlin (ots) - Vor dem Hintergrund der neuesten Zahlen zu Arzneimittelfälschungen an den EU-Grenzen warnen die Apotheker ausdrücklich vor einem Kauf von Arzneimitteln im Internet. Die EU-Kommission teilte im Rahmen der konzertierten Aktion MEDI-FAKE jetzt mit, dass in nur zwei Monaten etwa 34 Millionen gefälschte Tabletten beschlagnahmt wurden. Diese spektakulären Ergebnisse übertrafen bei weitem alle vorherigen Ergebnisse. "Es ist höchste Zeit, dass der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln verboten wird. Erst durch das mehr...
- NABU: Nichts geht mehr - Prestigeprojekt Umweltgesetzbuch am Ende Berlin (ots) - Die Arbeiten zu dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Umweltgesetzbuch sind gescheitert. Die für die heutige Sitzung des Bundeskabinetts vorgesehene Beschlussfassung gelangte nicht auf die Tagesordnung. Hintergrund ist massives Sperrfeuer aus den Reihen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Kleingeist, Parteidünkel und Verzagtheit haben hier Hand in Hand ein Prestigeprojekt der Regierung scheitern lassen", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die heutige Kabinettssitzung war der letztmögliche Termin, um das Gesetzgebungsverfahren mehr...
- KBV in Brüssel: Diskussion auf EU-Ebene / Müller unterstützt europaweite Patientenrechte, warnt jedoch vor niedrigeren Versorgungsstandards Berlin (ots) - "Patienten und Ärzte können von einem klaren Rechtsrahmen bei grenzüberschreitenden Gesundheitsdienstleistungen deutlich profitieren." Das hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), gesagt anlässlich einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Die Zukunft des Gesundheitsmarktes in Europa: Neue Chancen für Patienten und Dienstleister?" in der Bayerischen Vertretung in Brüssel. Er begrüßte damit die Zielsetzung einer Richtlinie, die die Kommission der Europäischen Union (EU) entworfen mehr...
- Gesetzliche Unfallversicherung: Das ändert sich im kommenden Jahr - Meldeverfahren, Insolvenzgeldumlage, Altlastausgleich und Versicherung im Ehrenamt von Reform der Unfallversicherung betroffen Berlin (ots) - Das Jahr 2009 bringt eine Reihe von Veränderungen in der gesetzlichen Unfallversicherung. Darauf weisen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zum Jahreswechsel hin. So müssen Arbeitgeber ab kommendem Jahr für jeden einzelnen Angestellten Daten zur gesetzlichen Unfallversicherung melden. Bisher genügte eine Entgeltmeldung für das gesamte Unternehmen. Beiträge für das Insolvenzgeld sind ab kommendem Jahr an die Einzugstellen der Krankenkassen zu zahlen. In der gewerblichen Wirtschaft werden zudem die Altlasten der Berufsgenossenschaften mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|