Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Irak / Truppenabzug
Geschrieben am 17-12-2008 |
Osnabrück (ots) - Nächste Station Afghanistan?
Die Koalition der Willigen schrumpft. Auch die Briten werden bald ihre letzten Soldaten aus dem Irak abziehen. Planmäßig und nach erfolgreicher Arbeit, wie Premier Brown gestern beteuerte? Daran darf gezweifelt werden. Der britische Regierungschef nutzte nur die Gelegenheit, ein äußerst zweifelhaftes Engagement ohne großen Gesichtsverlust zu beenden. Er entspricht damit einer in seinem Land seit Langem weit verbreiteten Stimmung gegen den von US-Präsident George Bush entfesselten und von dessen Londoner Gefolgsmann Tony Blair kritiklos unterstützten Krieg.
Dass der komplette Abzug Blair-Nachfolger Brown nun Punkte bringt, ist freilich nicht sicher. Die Zeit ist längst über das auf Lug und Trug gegründete Irak-Abenteuer hinweggegangen. So ungewiss die Zukunft des Zweistromlandes ist - die größeren Sorgen betreffen inzwischen Afghanistan. Auch Brown sieht sich mit eindringlichen Forderungen konfrontiert, den Einsatz dort auszuweiten. Und zwar nicht vom Auslaufmodell Bush, sondern von Barack Obama, dem neuen starken Mann in Washington. Es ist allerdings zu hoffen, dass diesem zur Lösung des Konflikts mehr einfällt, als nur nach Truppenverstärkung zu rufen. Denn mit so simplen Konzepten sind schon andere schrecklich gescheitert.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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