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Rheinische Post: Städte nutzen die Gunst der Stunde Kommentar VON ULLI TÜCKMANTEL

Geschrieben am 18-12-2008

Düsseldorf (ots) - Wahrscheinlich war es schlicht Pech für die
versammelten Verwaltungsspitzen von 18 Pleite-Großstädten in NRW,
dass das statistische Bundesamt ausgerechnet gestern das Jahr 2008
zum finanziellen Traumjahr für die Städte und Gemeinden in
Deutschland erklärt hat: nochmal 4,7 Prozent Einnahmeplus auf das
Superjahr 2007, massives Sinken der kommunalen Schulden. Dass das an
Ruhr und Wupper vollständig anders ist, möchten die betroffenen
Oberbürgermeister, Kämmerer und Landräte allen möglichen Schuldigen,
nicht aber sich selbst anlasten. Das ist menschlich verständlich,
wird dadurch aber nicht richtiger. Über Jahrzehnte sind Millionen und
Abermillionen Steuergeld in das stets bedürftige Ruhrgebiet
geflossen. Nach 40 Jahren angeblichen Strukturwandels muss man
konstatieren, dass all das Geld wohl weniger die Struktur, sondern
vor allem die Mentalität der Subventionsempfänger gewandelt hat. Sie
halten diesen Zustand inzwischen offenkundig für eine natürliche Art
des Wirtschaftens. Im NRW-Finanzausgleich werden ländliche Gebiete
wie der Niederrhein zugunsten des Ruhrgebiets seit zehn Jahren massiv
benachteiligt, indem den Großstädten ihre Sozialkosten besonders
vergütet werden. Vor jeder Diskussion um einen Rettungsschirm muss
eine ehrliche Bilanz stehen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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