Neue OZ: Kommentar zu Rechtsextremismus / Mannichl
Geschrieben am 18-12-2008 |
Osnabrück (ots) - Neue Dimension
Es ist schlimm genug, wenn ein verwirrter Einzeltäter einen Beamten vor dessen eigener Haustür niedersticht. Doch der Fall Mannichl erreicht mittlerweile noch erschreckendere Ausmaße. Denn es lässt sich nicht mehr ausschließen, dass der Polizeichef Ziel eines organisierten Anschlags gewesen sein könnte - eine völlig neue Dimension politisch motivierter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland.
Egal, was die Ermittlungen in Niederbayern letztlich ergeben, klar ist: Politik und Polizei müssen den braunen Sumpf noch stärker als bisher bekämpfen. Allein schon die Möglichkeit, dass aus der rechten Szene Killer in Marsch gesetzt werden, zwingt zu massiver staatlicher Gegenwehr. Es dürfen nicht ähnliche Fehler wie zu Beginn der 1970er-Jahre gemacht werden, als die linksradikale RAF nahezu unbehelligt Sympathisanten und Unterstützer sammeln konnte.
Vorrangig bleibt, die jüngste Tat lückenlos aufzuklären und den oder die Messerstecher zu bestrafen. Parallel dazu gilt es, unsere Demokratie mit aller Kraft weiter zu festigen. Die für Montag geplante Lichterdemo in Mannichls Heimatort Fürstenzell ist da ein guter Anfang.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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