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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 19-12-2008

Bielefeld (ots) - Normalerweise verlässt der Kapitän das sinkende
Schiff zuletzt. Balda-Vorstandschef Joachim Gut geht nun aber doch
ein bisschen vor der Zeit. Der Rest der Geschichte eines vor wenigen
Jahren noch blühenden Unternehmens wird sich wohl weitestgehend
außerhalb von Ostwestfalen abspielen.
Sicher hatte Gut mit anderen Herausforderungen zu kämpfen als sein
Vorgänger Gerhard Holdjik. Jener musste die rasant steigende
Nachfrage befriedigen und auf Qualitätssicherung achten. Dabei konnte
er sich außer auf eine motivierte Mannschaft auch auf den
Hauptaktionär Bernd Fennel stützen.
Gut dagegen hatte es mit Heuschrecken zu tun, bei denen keine der
anderen die Butter auf dem Brot gönnte. Jede war darauf aus, auf
keinen Fall weniger Geld als die Konkurrenz mitzunehmen.
Der miserabel vorbereitete Rückzug von Nokia und Siemens/BenQ aus
Bochum beziehungsweise Kamp-Lintfort traf den Zulieferer im
Ostwestfälischen genauso unvorbereitet wie die Beschäftigten vor Ort.
Gut hat versucht zu reagieren. Aber mit jeder Maßnahme
verschlechterten sich die Zahlen. Gut hatte eine Vision: die neuen
Handy-Bildschirme - aber die Vision entfernte sich immer weiter von
der Wirklichkeit.
Am Schluss ist der Manager gescheitert. Schade für die
Kleinaktionäre. Schade vor allem für die einstigen Mitarbeiter.
Schade für Ostwestfalen. Und schade auch für Joachim Gut.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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