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Vom Notfallprogramm zum Daueralarm - Stress: Warum ein einst segensreicher Reflex zur Gesundheitsgefahr wurde

Geschrieben am 22-12-2008

Baierbrunn (ots) - Ohne die spontanen Stressreaktionen unseres
Körpers - schneller Herzschlag, erhöhte Atmung, angespannte Muskeln,
hochwaches Hirn - würden wir manche Gefahren viel zu spät
realisieren. Ein höchst nützlicher Mechanismus also. Unsere frühen
Ahnen reagierten darauf in aller Regel mit Muskelarbeit: Kampf oder
Flucht. Unser heutiger Lebensstil aber gibt uns kaum noch die
Möglichkeit, den Stress wie zu Urzeiten mit Bewegung zu kontern. "Aus
dem lebensrettenden Notfallprogramm ist dadurch ein gefährlicher
Krankmacher geworden", erklärt Professor Christoph Bamberger,
Direktor des Medizinischen PräventionsCentrums Hamburg, in der
"Apotheken Umschau".

Das eigentliche Problem ist chronischer Stress, der etwa durch
Zeitnot, Informations- und Reizüberflutung oder ein Übermaß an Arbeit
entsteht. Bei Dauerstress setzt der Körper das Hormon Kortisol frei.
Selbst bei jahrelang anhaltendem Druck sinkt seine Produktion in der
Nebennierenrinde nicht ab. Die Folge: Der Botenstoff hält uns unter
Daueralarm. Blutdruck, Blutzucker und Blutfette sind ständig erhöht.
Die Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfall, Osteoporose und
Infektionsanfälligkeit steigt. Je länger der Druck anhält, desto mehr
schlägt er auf das Gemüt. Erschöpfung und Depressionen kommen hinzu.

Wie entkommt man dem Dilemma? Beanspruchung und Erholung müssten
im Gleichgewicht sein, dann hält der Mensch eine ganze Menge Stress
aus. Wer wie unsere Vorfahren mit körperlicher Aktivität reagieren
kann, ist schon auf einem guten Weg: "Jede Form von Bewegung ist gut
bei Stress", rät Professor Sepp Porta vom Institut für Angewandte
Stressforschung in Bad Radkersburg, Österreich. Er selbst bevorzugt
Krafttraining. "Je öfter man die Muskeln trainiert, desto mehr
Muskelzellen bauen sich auf und desto schneller nimmt der
Stresshormonpegel ab", erklärt der Stressforscher.

Frauen haben dem Stress gegenüber von Natur aus einen Vorteil, ist
Professor Michael Kastner, Lehrstuhlinhaber für
Organisationspsychologie an der TU Dortmund, überzeugt: "Frauen
halten Dauerstress besser aus als Männer", erklärt er. Das liege an
ihrer Fähigkeit, sich sozial gut zu vernetzen - "eine der
wirkungsvollsten Methoden, um Stress abzubauen. Das ist übrigens auch
einer der Gründe, weshalb Frauen länger leben", so Kastner. Ein guter
Umgang mit stressauslösenden Belastungssituationen lasse sich aber
auch lernen. Dazu solle man versuchen, seinen persönlichen Stress-Typ
zu erkennen: Was löst konkret den Druck aus und mit welchem
Handlungsmuster reagiert man darauf? "Denn wer weiß, wozu er neigt
und wofür er anfällig ist, kann gezielt gegenlenken", betont Kastner.

Neben viel Bewegung, deren Art jeder nach Temperament und
Leistungsfähigkeit wählen kann, hat sich ein "Achtsamkeitstraining"
als gut wirksam zur Stressbewältigung erwiesen. Viele Kliniken und
niedergelassene Therapeuten bieten in Deutschland entsprechende
Programme an. Das Ziel ist, sich selbst und die Umwelt bewusst
wahrzunehmen und sich ganz auf den Moment zu konzentrieren. Da Stress
aber auch viel mit schlecht organisiertem Alltag oder Beruf zu tun
hat, muss Abhilfe dort ebenfalls einsetzen: besseres Zeitmanagement
und Struktur für die Arbeitsabläufe. Die Diplompsychologin Angelika
Wagner-Link leitet in München das Institut für Mensch und Management.
Ihr Rat: "Gehen Sie regelmäßig Ihre Dinge durch - im Büro und zu
Hause. Entsorgen Sie alles, was Sie nicht brauchen. Das entspannt und
befreit."

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 12/2008 B liegt in den
meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung
an Kunden abgegeben.

Originaltext: Wort und Bild - Apotheken Umschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52678
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52678.rss2

Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
www.gesundheitpro.de
www.wortundbildverlag.de


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