ots.Audio: Gesundheitsfonds bringt Risiken: Auf dem Weg in die Einheitskrankenkasse? - Ärzteverbund MEDI Deutschland kritisiert zusätzliche Bürokratie - Bei Versicherten kommt keine bessere Versorgung
Geschrieben am 29-12-2008 |
Stuttgart (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -
Anmoderation: Nur noch wenige Tage, dann tritt sie in Kraft: Die letzte Stufe der aktuellen Gesundheitsreform - und mit ihr der so genannte Gesundheitsfonds. Mit einem Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent für alle gesetzlich Krankenversicherten in ganz Deutschland. Für die allermeisten wird die Gesundheitsversorgung teurer. Wird sie auch besser? Keineswegs, kritisiert Dr. Werner Baumgärtner, der Vorsitzende des Ärzteverbundes MEDI Deutschland.
1. O-Ton Dr. Werner Baumgärtner Es wird mehr Bürokratie geben, die wieder mehr Geld verschlingen wird, und es wird die gleiche medizinische Leistung ankommen, eher sogar weniger. Insgesamt ist es ein Versuch, die Finanzierung hinzubekommen, aber mit sehr vielen Fragezeichen und auch mit sehr vielen Risiken. (0:18)
Eins der Fragezeichen: Wird das Geld reichen, oder müssen die gesetzlichen Krankenkassen schon 2009 anfangen, Zusatzbeiträge von ihren Versicherten zu kassieren? Der MEDI-Vorsitzende glaubt nicht, dass die Rechnung mit dem Gesundheitsfonds aufgeht.
2. O-Ton Dr. Werner Baumgärtner Die Medizin kann in den nächsten Jahren immer mehr. Wir haben außerdem das Problem, dass die Gesellschaft immer älter wird und es auch immer mehr Kranke gibt. Es ist jetzt schon so, dass die Kassen sagen: Was aus dem Gesundheitsfonds kommt, wird nicht ausreichen, sondern wir brauchen zusätzliche Beiträge. Ich bin auch der Meinung, dass man langfristig gar nicht drumherum kommen wird, dass man bestimmte Leistungen dann nur noch individuell versichern kann, und der Versicherte kann wählen: Will ich diese Leistung, oder will ich die Leistung nicht haben? (0:29)
Dass die Ärzte durch die Reform mehr Geld bekommen, stimmt übrigens auch nicht, sagt Dr. Baumgärtner. Die angebliche Steigerung der Mittel für die ambulante Versorgung von 2,7 Milliarden Euro nennt er dagegen eine reine Luftbuchung. Dieses Geld komme nur in den Praxen an, wenn die Ärzte 40 Prozent mehr Leistungen erbringen und abrechnen.
3. O-Ton Dr. Werner Baumgärtner Das wäre etwa genauso, wie wenn ich einen Tarifvertrag abschließen würde und den Mitarbeiter dann sagen würde: Ihr bekommt jetzt 30 Prozent weniger für die Stunde, aber ihr könnt 40 Prozent mehr arbeiten, dann habt ihr einen Zuwachs von sechs bis acht Prozent. (0:15)
Schon bisher leisten die Ärzte bis zu einem Drittel ihrer Arbeit ohne Honorar, so der MEDI-Vorsitzende. Und so galt der Satz von 60 Euro pro Arztstunde nur auf dem Papier. Aber auch der ist jetzt Vergangenheit: Ab 2009 ist die Arztstunde noch 36 Euro wert.
Der Gesundheitsfonds - ein Versuch, das jetzige System zu retten. Oder eben ein politischer Kompromiss zwischen zwei Modellen, die eigentlich nicht zusammen gehen, sagt der MEDI-Vorsitzende.
4. O-Ton Dr. Werner Baumgärtner Die Union wollte ihre Kopfpauschale und die SPD wollte die Bürgerversicherung, und jeder meint: Da kann ich jetzt, je nachdem, wie die politischen Veränderungen verlaufen, mein Projekt dann weiter führen. Das ist sicher richtig, aber: Für die Versicherten besteht einfach die Gefahr, dass man in eine Einheitskasse hinein rutscht, in eine Einheitsversorgung. Das Ziel ist dann, dass alle gleich schlecht versorgt sind. Und insbesondere ist dann keinerlei Wettbewerb mehr da. (0:27)
... und das bedeutet dann: Steigende Kosten und steigende Beiträge.
Abmoderation: Der Gesundheitsfonds kommt. Und Dr. Werner Baumgärtner vom Ärzteverbund MEDI Deutschland sagt: Wir Versicherte haben überhaupt nichts davon.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Originaltext: MEDI Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61059 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61059.rss2
Pressekontakt: MEDI Deutschland, Angelina Schütz, 0711 806079 73 all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0
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