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Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Rechtsextremismus / Mannichl

Geschrieben am 29-12-2008

Osnabrück (ots) - Erst aufklären

Ratlosigkeit in Bayerns Kriminalerstuben von Passau bis München.
Auch rund 14 Tage nach dem Messerattentat auf Polizeichef Mannichl
heißt es bei Ermittlungsergebnissen nach wie vor Fehlanzeige. Keine
heiße Spur, nur vage Hinweise liegen vor - und die Aussagen des
Opfers selbst. Aber deren Präzision und Nutzen bleiben weit hinter
dem zurück, was man von einem erfahrenen Polizeiführer wohl
landläufig erwartet hätte.

Dass in dieser unbefriedigenden Situation darüber nachgedacht
wird, die Untersuchungen in andere Hände zu legen, ist nicht nur
verständlich, sondern zwingend. Dass in alle Richtungen ermittelt
wird, wie Polizei und Staatsanwaltschaft immer deutlicher betonen,
sollte ebenfalls - von Anfang an - eine Selbstverständlichkeit sein.
Scheint es allerdings nicht gewesen zu sein, weil alle - spärlichen -
Hinweise auf einen rechtsextremistischen Hintergrund der Bluttat
hindeuteten.

Dies und die Erfolglosigkeit der Untersuchungen sind
Armutszeugnisse. Zum einen für die Ermittler, zum anderen auch für so
manche Politiker, die schnell - und wie sich zeigt: zumindest
voreilig - mit Urteilen und vernehmlichen Forderungen nach
Konsequenzen bei der Hand waren. Erst hieb- und stichfest aufklären,
dann urteilen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen - diese
Reihenfolge ist zwingende rechtsstaatliche Grundregel.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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