LVZ: Koalition bastelt an kostenträchtigem Gesamt-Paket zur Gesundheitsreform inklusive Gesundheits-Soli, verlängertem Steuerzuschuss und Minimum-Solidarbeitrag der privaten Krankenkassen
Geschrieben am 21-06-2006 |
Leipzig (ots) - Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zur Gesundheitsreform zeichnet sich, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe), ein kostenträchtiges Gesamtpaket ab mit länger anhaltenden Steuerzuschüssen, einem "Gesundheits-Soli" sowie einem Solidarbeitrag der privaten Krankenkassen zum neuen geplanten Gesundheits-Fonds von mindestens drei Milliarden Euro ab.
So soll Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) statt des eigentlich beschlossenen Wegfalls des Steuerzuschusses zur Krankenversicherung von gut vier Milliarden Euro diesen Betrag noch zwei Jahre weiter bereitstellen, um den sofortigen Kostenkollaps der Kassen zu verhindern. Zudem rückt, zur Finanzierung des Gesundheits-Fonds, der Gesundheits-Soli sehr nahe. Um die Kinder, inklusive die bei der Privatversicherung, steuerfinanziert mitzuversichern, sind rund 16 Milliarden Euro jährlich notwendig. Dies liefe, nimmt man das Bruttoeinkommen, auf einen Gesundheits-Soli von zwei Prozent Zuschlag auf die Einkommenssteuer hinaus. Würde der neue Gesundheits-Soli erst nach Abzug aller Freibeträge berechnet, stiege er auf vier Prozent Aufschlag auf das Einkommen. Um den Abgabenschock 2007 (mit der auf 19 Prozent erhöhten Mehrwertsteuer und einem möglicherweise auf über 20 Prozent steigenden Rentenbeitrag) geringer zu halten, soll der Gesundheits-Soli, so interne Planungen der Regierungsarbeitsgruppe, erst ab 2009 erhoben werden.
Als "Mindestbeitrag" der privaten Krankenversicherungen zur Solidarität im Gesundheitskassenwesen hat SPD-Chef Kurt Beck, nach Informationen der Zeitung, einen Betrag von drei Milliarden Euro als "ständigen Solidarbeitrag" für einen Gesundheitsfonds in die Diskussion gebracht, sollte sich ein größerer Betrag bei den Privatkassen wegen des Unions-Widerstandes nicht verwirklichen lassen. Vorbild dafür wäre die noch anstehende Reform der Pflegeversicherung. Zu ihrer Sanierung soll, nach den Planungen der zuständigen Regierungsexperten, ein ständiger Soli-Beitrag von einer Milliarde aus den privaten Pflegekassen in die gesetzliche Pflegeversicherung fließen.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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