RNZ: Teurer Rabatt - Kommentar zu Rabattverträgen der Krankenkassen
Geschrieben am 02-01-2009 |
Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Viele Kassenpatienten werden sich in den kommenden Monaten gleich doppelt und dreifach betrogen fühlen. Mit der Gehaltsabrechnung für Januar werden sie zum ersten Mal schwarz auf weiß sehen, wie viel sie der neue Einheitsbeitrag der Krankenkassen kostet - in vielen Fällen deutlich mehr, als sie zuvor bezahlt haben. Darüber hinaus drohen ab Mitte des Jahres bei zahlreichen Kassen Zusatzbeiträge, langfristig wohl sogar bei allen. Wer mehr bezahlt, bekommt auch mehr, sollte man meinen. Doch weit gefehlt. Die Leistungen bleiben weitgehend gleich. Obendrein müssen sich viele Patienten bald wieder an neue Medikamente gewöhnen, weil die Kassen ihre Rabattverträge mit anderen Herstellern abgeschlossen haben. Natürlich ist es zu begrüßen, wenn die Versicherer Sparpotenziale nutzen - solange dies nicht zulasten der Patienten geht. Doch kommt es bei Arzneien nicht nur auf den Wirkstoff an. Viele haben sich an ein Medikament gewöhnt und fühlen sich im wahrsten Sinne des Wortes schlecht behandelt, wenn sie dieses nicht mehr bekommen. Die Kassen sollten ihre Rabattverträge daher langfristiger abschließen, um häufige Wechsel zu vermeiden - und lieber mal ein paar Euro drauflegen, wenn sie dafür ihren Versicherten eine seelische Belastung ersparen.
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