Rheinische Post: Kommentar: Job-Rekord
Geschrieben am 02-01-2009 |
Düsseldorf (ots) - Gute Nachricht vom Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbstätigen stieg 2008 auf über 40 Millionen. Nie zuvor hatten so viele Menschen in der Bundesrepublik Arbeit. Anders als zu Zeiten der Arbeitsminister Blüm (CDU) oder Clement (damals SPD) liegt dies nicht daran, dass die Regierung teure ABM-Programme aufgelegt oder die Statistik kreativ gestaltet hat. Es liegt auch nicht an immer mehr Minijobs, wie Linke gerne behaupten. Die Wirtschaft hat tatsächlich hunderttausende echte, sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen. Wie passt das mit der Wirtschaftskrise zusammen? Der Arbeitsmarkt ist der Nachläufer im Konjunkturverlauf: Hier wirkt sich das Wirtschaftswachstum mit einem Jahr Verzögerung aus. Als erstes trifft es dann Zeitarbeiter: 100 000 von ihnen haben bereits ihren Job verloren. Merkels Gipfel am Montag soll verhindern, dass der Job-Erfolg ganz zunichte gemacht wird. Das wird die Regierung nicht schaffen, wenn sie wie beim ersten Konjunkturpaket nur einen bunten Strauß von Einzelmaßnahmen bindet. Keiner wird sich ein neues Auto kaufen, nur weil er zehn Euro Krankenkassenbeitrag mehr von der Steuer absetzen kann. Geplante Investitionen vorziehen und die ohnehin nötige Steuerreform anschieben, nur das macht Sinn.
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