LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Nahost
Geschrieben am 04-01-2009 |
Leipzig (ots) - Einen Tag nach Beginn der israelischen Bodenoffensive lässt die Hamas im Gazastreifen noch keine Müdigkeit erkennen. Rund 30-mal gingen die Sirenen in den israelischen Grenzortschaften gestern los und warnten die Bevölkerung vor Raketenangriffen. Hörfunk- und Fernsehstationen, die von der Hamas betrieben werden, meldeten, zwei israelische Soldaten seien angeblich von der Hamas entführt worden seien. Die Armee erklärte indes, es handele sich bei der Nachricht lediglich um eine "psychologische Kriegshandlung" der Extremisten. "Wir suchen den Frieden und haben uns lange zurückgehalten", versicherte Verteidigungsminister Ehud Barak. Jetzt sei die Zeit gekommen, um zu tun, "was getan werden muss". Das erklärte Ziel ist, die Raketengefahr auf die israelischen Ortschaften in der Umgebung des Gazastreifens einzudämmen. Was bislang passiert, ist ähnlich wie bei früheren Militäroperationen, genau das Gegenteil: Die Hamas intensiviert ihre Angriffe, schießt mit immer wirkungsvolleren Raketen, die eine deutlich größere Reichweite als die hausgefertigten Kassams haben und die inzwischen schon bis zur viertgrößten Stadt Israels Beerschewa reichen. Außerdem drohen die Islamisten damit, Raketen mit einer Reichweite von 60 Kilometern bis nach Tel Aviv zu schicken. Insgesamt überwiegt noch Zuversicht bei den Israelis. Mehr als die Hälfte hatte zu Beginn der Operation ihren Segen gegeben. Die Stimmung mag sich ändern, wenn der Krieg unter den Soldaten mehr Opfer fordert, ohne offensichtliche Ergebnisse zu erzielen. Zunächst soll die militärische Infrastruktur in den Regionen zerstört werden, aus denen die Raketen auf Israel abgeschossen werden. Damit wäre zumindest vorübergehend eine Beruhigung für die umliegenden israelischen Ortschaften erreicht. Anders als beim Libanonkrieg steckte Barak die Ziele niedrig. Läuft es weiter so wie bisher, dann kann der Chef der Arbeitspartei für die Mitte Februar geplanten Wahlen punkten. Entscheidend wird sein, den rechten Zeitpunkt für ein Ende der Invasion abzupassen, um anschließend mit internationaler und vor allem arabischer Hilfe einen diplomatischen Prozess einzuleiten. Gelingt das nicht, droht eine Wiederholung der Ereignisse im Libanon, wo die Hisbollah in kürzester Zeit ihre im jüngsten Krieg zerstörten Waffenlager wieder aufgefüllt hatte.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Redaktion Telefon: 0341/218 11558
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
179156
weitere Artikel:
- WAZ: Schuld und Polit-Bühne. Kommentar von Britta Heidemann Essen (ots) - Dieter Althaus wird gebraucht von den seinen. Zur Landtagswahl in Thüringen am 30. August, zur Bundestagswahl am 27. September auch. Althaus gilt als Vertrauter Merkels und das Gesicht der CDU in Ostdeutschland. Aber kann er, sollte er überhaupt antreten? Irgendwann in diesen Tagen wird Althaus erfahren, dass Beata C. tot ist. Es wird einer der schrecklichsten Momente seines Lebens sein. Und er wird sich die Frage stellen, die im Moment die Staatsanwaltschaft, die Medien und die Parteifreunde (nicht ganz frei von Egoismen, mehr...
- WAZ: Niemand hilft den Palästinensern: Israels Bodenkrieg. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Krieg ist Mist. Immer sterben Unschuldige. Das konnten auch nicht jene rund 90 000 Warnanrufe verhindern, die die Israelis per SMS nach Gaza schickten, um Zivilisten zu schonen. Und doch starben Hunderte, viele Kinder unter ihnen. Die Palästinenser können einem leid tun. Ihnen hilft niemand. Nicht Israel, das sie zu einem Spielball im Wahlkampf macht. Aber schon gar nicht die terroristische Hamas, die mit Kassam-Raketen inzwischen eine Million Israelis bedroht, Gaza hochgerüstet hat und seine Waffen in Schulen und Moscheen mehr...
- Rheinische Post: Israel setzt auf Bodenoffensive Kommentar Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die israelische Bodenoffensive in den Gaza-streifen ist keine Überraschung. Spätestens, als starke Verbände an der Grenze in Position gingen, war klar, dass der israelisch-palästinensische Konflikt sich dramatisch zuspitzen wird. Israel kann sich keine Niederlage leisten, denn das Signal in die arabische Welt wäre, dass Israel besiegbar ist. Das würde Radikale wie ein Magnet anziehen und den gesamten Nahen Osten zur Explosion bringen. Israel erfährt trotz seiner harten Vorgehensweise in wichtigen islamischen Ländern mehr...
- Rheinische Post: Koch legt sich fest Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Mit der Landtagswahl in Hessen beginnt übernächsten Sonntag die ungewöhnlich dichte Serie von Urnengängen in diesem Jahr: Dazu zählen die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen und die Europawahl (beide am 7. Juni) sowie die Bundestagswahl am 27. September. In Hessen war die CDU mit Roland Koch an der Spitze im vorigen Jahr (sicher nicht unverschuldet) massiv in der Wählergunst abgesackt. Zwar blieb Koch Regierungschef aber ohne Mehrheit im Parlament. Deswegen nun die Neuwahlen fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem mehr...
- Rheinische Post: Staat muss handeln Kommentar Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Die aktuelle Rezession ist gefährlicher als die meisten bisher. Erst wenige Krisen waren dermaßen total: Selbst Schwellenländer wie Indien oder Brasilien, die von der Implosion der Wall Street ursprünglich gar nicht betroffen waren, sind inzwischen vom Abwärtssog erfasst. Diesmal kann die Weltwirtschaft anders als bisher Schwächen in einem Erdteil also nicht mehr durch Investitionen in boomende Alternativ-Regionen abfedern. Außerdem kam diese Krise schrecklich plötzlich: Im Oktober brach die Wirtschaft so abrupt ein, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|