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China und Indien schließen bei Forschung und Entwicklung rasant zu Westeuropa und den USA auf - Studie von Booz Allen Hamilton und INSEAD

Geschrieben am 21-06-2006

München (ots) -

77% der bis 2009 geplanten F&E-Standorte werden in Asien eröffnet
/ Marktzugang, Lohnkosten und Qualifikationen der Mitarbeiter sind
entscheidend / F&E-Ausgaben können durch globale
Innovationsstrategie um ein Viertel gesenkt werden

Nachdem durch die ersten Globalisierungswellen vor allem der
Einkauf und die Produktion von Gütern in Niedriglohnländer wie China,
Indien oder Osteuropa verlagert wurden, stehen nun vermehrt Forschung
und Entwicklung (F&E) im Fokus. Das ist das Ergebnis einer
gemeinsamen Studie der Business School INSEAD und der internationalen
Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton. Mittlerweile
ist weltweit nur noch knapp jeder zweite Mitarbeiter aus dem
F&E-Bereich im Heimatland seines Unternehmens tätig. Bei den
befragten deutschen und US-Unternehmen liegt dieser Anteil noch bei
über 70% - mit abnehmender Tendenz. Von der Entwicklung profitiert
seit fünf Jahren Asien und dabei insbesondere China überproportional:
Jeder fünfte der zwischen 2000 und 2004 im Ausland eröffneten
F&E-Standorte wurde in China angesiedelt. Zum Vergleich: 1995
befanden sich nur 2% der weltweiten Forschung und Entwicklung dort -
innerhalb von zehn Jahren ist dieser Anteil auf insgesamt 9%
angestiegen. Die Booz Allen-Studie belegt: Dieser Offshoring-Trend
nach Asien geht weiter. Bis 2009 sind insgesamt drei Viertel aller
neu geplanten Forschungs- und Entwicklungsstandorte in China und
Indien geplant. Knapp die Hälfte davon in China, doch auch Indien
profitiert mit rund 30% Neuansiedlungen von dem Boom. "Mit diesem
enormen Wachstum werden China und Indien den westeuropäischen Raum
als wichtigsten Standort für neue ausländische F&E-Einrichtungen von
US-Unternehmen überholen", so Thomas Goldbrunner, der als Mitglied
der Booz Allen Hamilton-Geschäftsleitung die Studie zusammen mit
INSEAD koordinierte.

Lohnkosten und Marktzugang als entscheidende Standortkriterien

Bei der Auswahl der F&E-Standorte stehen je nach Land und Region
unterschiedliche Motive im Vordergrund. In Deutschland und Westeuropa
sowie den USA sind vor allem die Nähe zu Technologie- oder
Forschungszentren, der Zugang zu Märkten und Kunden sowie
qualifizierte Arbeitskräfte ausschlaggebend. Im asiatischen Raum
hingegen stehen Kostenfaktoren und neue Absatzmärkte im Vordergrund.
Während bei Indien vorrangig die niedrigen Lohnkosten (30%) bei
gleichzeitig hoher Qualifizierung der Mitarbeiter (25%) genannt
werden, ist es bei China hauptsächlich der Zugang zu einem
attraktiven Markt (30%). Nicht unerwartet folgen allerdings auch hier
die niedrigen Lohnkosten (24%) auf dem zweiten Platz.

Kosteneinsparungen und schnellerer Markteintritt durch globale
Innovationsstrategie

Die Studie zeigt, dass Unternehmen dann erhebliche Vorteile
erzielen können, wenn sie relevantes Wissen, zum Beispiel über
Kundenbedürfnisse oder Technologien, auf globaler Basis zu ihrem
eigenen Vorteil nutzen. Thomas Goldbrunner: "Unternehmen
unterschätzen die Nachteile, wenn Produkte für lokale Märkte
entwickelt werden, ohne dass die verantwortlichen Manager ausreichend
Kenntnis des lokalen Kontextes haben. Auch im Hinblick auf neue
Technologien und Lösungen gibt es einiges zu entdecken - aber man
muss systematisch danach suchen." Doch genau in diesem Punkt weist
die Studie auf erhebliches Optimierungspotenzial hin: Gut integrierte
und auf den Zugang zu relevantem Wissen optimierte
Innovationsnetzwerke sind bislang eher die Ausnahme. Nur 36% der
untersuchten Projekte waren über mehrere internationale F&E-Standorte
hinweg aufgesetzt und wurden übergreifend koordiniert. 23% der
befragten Unternehmen gaben an, dass Produkte zwar für die lokalen
Märkte adaptiert werden, dass aber kein ausreichender Wissenstransfer
für die Entwicklung stattfindet. Hier besteht noch großer
Nachholbedarf. Denn durch eine unternehmensübergreifende
Innovationsstrategie, die Einbeziehung externer Partner in den
Entwicklungsprozess und den Austausch bzw. die Kombination von Wissen
über Standorte hinweg, lässt sich der Umsatz im zweistelligen Bereich
steigern. Wie die befragten Unternehmen bestätigen, sind allein durch
zentrale Koordination der F&E-Aktivitäten Kosteneinsparungen in Höhe
von knapp einem Viertel (24%) möglich, der Markteintritt beschleunigt
sich sogar um 37%.

Um dieses Potenzial zu erschließen, sollten Unternehmen daher
unter anderem zentralisierte Entscheidungsstrukturen aufsetzen und
standardisierte Systeme, Prozesse und Organisationsstrukturen über
Standorte hinweg implementieren. Aber auch die Qualifikationen der
Führungskräfte sind entscheidend: Innovative Unternehmen fördern
globale und funktionsübergreifende Karrierepfade durch bessere
Aufstiegschancen oder höhere Vergütung.

Über die Studie

Booz Allen Hamilton und INSEAD interviewten für die Studie
weltweit 186 Unternehmen über ihre Erfahrungen beim Aufbau und
Management von globalen Innovationsnetzwerken, die Effekte der
F&E-Globalisierung auf die Kosten, die Innovationsgeschwindigkeit und
die Strategien, um international neues Wissen zu generieren. Die
befragten Unternehmen aus 19 Ländern und 17 Industriesektoren kommen
auf kumulierte F&E-Ausgaben von 76 Milliarden US$ - das entspricht
knapp 20% der weltweiten F&E-Gesamtausgaben.

Eine Zusammenfassung der Studie steht unter www.boozallen.de zum
Download bereit.

Mit 17.700 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten zählt Booz
Allen Hamilton zu den weltweit führenden Strategie- und
Technologieberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner
250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum:
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Im
zurückliegenden Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 3,6
Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 205 Mio. Euro.

Originaltext: Booz Allen Hamilton
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=44015
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:
Sabine Bayer
Manager Marketing & Communications
Tel.:089 / 54 52 5 530 oder 0170 / 22 38 530
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email:bayer_sabine@bah.com
Internet: www.boozallen.de


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