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Neue OZ: Kommentar zu Film / Prozesse / Urteile / Baader-Meinhof

Geschrieben am 11-01-2009

Osnabrück (ots) - Fakten und Fiktion

Opferschutz oder künstlerische Freiheit, um diese Frage ging es
letztlich bei der Klage Ignes Pontos gegen den RAF-Film. Die Richter
haben die Einwände der Bankierswitwe zurückgewiesen und auf die
Freiheit der Kunst als schützenswertes Gut erkannt. So bitter das für
die Hinterbliebenen Pontos auch ist. Denn wer bestünde nicht darauf,
dass Schicksale wenigstens korrekt dargestellt werden, wenn
Filmemacher sie schon auf die Leinwand zerren müssen?

Der Film "Baader-Meinhof-Komplex" macht sich angreifbar, weil er
historische Tatsachen verbiegt. Nur: Eine Dokumentation wollte der
Film nie sein. In Romanen, Theaterstücken, Bildern, Opern, kurz: in
etlichen Kunstwerken, werden Fakten zum Rohmaterial - wie eben auch
im Film. Über die Qualität der künstlerischen Umsetzung darf
jederzeit gestritten werden. Über die Möglichkeit, Geschichte in
Fiktion zu verwandeln, nicht. Denn das ist ein Grundrecht unserer
Gesellschaft.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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