NRZ: Zentralrat der Juden wirft Polizei Parteinahme vor
Geschrieben am 12-01-2009 |
Essen (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Verlauf der Duisburger Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz hart kritisiert. "Offensichtlich steht das Recht auf Demonstrationsfreiht nur einer Seite zu, offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der Meinungsfreiheit in Deutschland", sagt der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der NRZ. Hintergrund: Auf dem Marsch zum Kundgebungsort in der Innenstadt hatten Teilnehmer ein Haus mit Steinen attackiert, in dessem dritten Obergeschoss gut sichtbar eine israelische Fahne im Fenster hing. Pressefotos und ein Video im Internetportal "Youtube" belegen, dass Polizisten die Fahne abhängten, worauf die Demo-Teilnehmer mit Rufen wie "Gott ist groß" ihre Befriedigung über die Polizei-Aktion zum Ausdruck bringen. Kramer hält sowohl den Vorgang selbst als auch das von ihm ausgehende Signal für fatal und skandalös. Er habe zwar Verständnis für die Strategie der Deeskalierung. "Doch das kann nicht soweit gehen, Steinewerfer zu schützen, hingegen friedliche Gegendemonstranten zu nötigen, die israelische Fahne abzunehmen." Aufgabe der Duisburger Polizei wäre es seiner Ansicht nach gewesen, das Haus zu schützen. "Es kann nicht sein, dass die Polizei vor der Gewaltandrohung kapituliert." Kramer sieht auch auf Basis anderer Vorkommnisse in den letzten Wochen eine gefährlich Tendenz: Beispielsweise hätten Demonstranten in Frankfurt "Vergast die Juden" skandiert, ohne dass die daneben stehende Polizei einschritt. Kramer: "Wenn man die Vorfälle im Zusammenhang sieht, drängt sich der Eindruck der Parteinahme auf." Der Sprecher der Duisburger Polizei, Ramon van der Maat, verteidigte auf NRZ-Anfrage das Vorgehen der Polizei und machte dem Besitzer der Wohnung den Vorwurf, er habe "nur provozieren" wollen. "Bevor mir eine eigentlich friedliche Demonstration entgleitet, muss ich in solchen Fällen handeln." Wer die muslimischen Mitbürger kenne, wüsste, dass sie emotional oft schnell in Fahrt gerieten. "Da müssen Sie als Polizeiführer sehr schnell entscheiden, und hier wurde der richtige Weg gewählt." Das Handeln der Polizei sah dann konkret so aus, dass Beamten die Tür der betreffenden Wohnung eintraten, "da die Besitzer nicht anzutreffen waren", so van de Maat. Abschließend wurde die Fahne entfernt. Für den Sprecher ein Gebot der "Verhältnismäßigkeit". Für Stephan Kramer vom Zentralrat jedoch ein Akt empörender Einseitigkeit.
Originaltext: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58972 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58972.rss2
Pressekontakt: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung Redaktion Telefon: 0201/8042607
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
180264
weitere Artikel:
- Statt Staatsbeteiligung an Betrieben die Banken in die Pflicht nehmen Berlin (ots) - Gegen eine Beteiligung des Staates an Unternehmen hat sich der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, mit Nachdruck ausgesprochen. "Der geplante Deutschlandsfonds muss sich auf Bürgschaften für an sich gesunde Betriebe in Liquiditätsnot beschränken." Jedes weitergehende Engagement des Staates wäre ein "ordnungspolitischer Sündenfall" und sei zudem kaum praktikabel. Die Kreditversorgung des Mittelstands sei eine originäre Aufgabe der Banken. "Die Bundesregierung hat den Banken gerade mehr...
- Dobrindt: Kein Hochschulranking durch EU Berlin (ots) - Zur Ausschreibung der Planung und Erprobung eines europäischen Hochschulrankings durch die Europäische Kommission erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander Dobrindt MdB: Mit dem europäischen Hochschulranking versucht die Europäische Kommission, die Bildungspolitik der Mitgliedstaaten aus Brüssel zu steuern und die europäischen Hochschulsysteme nach ihren Vorstellungen anzugleichen. Dies steht ihr nach den EU-Verträgen nicht zu. Zwar sind Vergleiche und Rankings mehr...
- Dobrindt: Praktikanten sind in Deutschland gut vor Ausbeutung geschützt Berlin (ots) - Zum Urteil des Kieler Arbeitsgerichts, das einem als Praktikanten ausgebeuteten jungen Mann rund 10.000 Euro Arbeitslohn zugesprochen hatte, erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander Dobrindt MdB: Praktikanten sind in Deutschland rechtlich gut vor Ausbeutung geschützt. Dies belegt das aktuelle Urteil des Kieler Arbeitsgerichts. Einem in einem Altenheim offiziell als Praktikanten beschäftigten und entlohnten Mann wurden über 10.000 Euro als Arbeitslohn nachträglich mehr...
- Reiche: Deutschland braucht einen Flüssiggasterminal Berlin (ots) - Zum weiter anhaltenden russisch-ukrainischen Gasstreit erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Obwohl Menschen in Südosteuropa frieren, hält der russisch-ukrainische Gasstreit an. Deutschland und die EU erhalten eine bittere Lehrstunde in Sachen Lieferzuverlässigkeit und vermeintlicher Energiesicherheit. Dass Bild eines Russlands, auf das seit den Zeiten der Sowjetunion bei seinen Gaslieferungen Verlass war, verblasst. Kritisch müssen wir auch die Ukraine betrachten mehr...
- Dirk Müller alias Mister Dax am Dienstag bei "Links-Rechts" / N24-Talk am 13. Januar 2009, um 23:30 Uhr Berlin (ots) - Am Dienstag, den 13.01.09, um 23:30 Uhr ist Dirk Müller, Börsenmakler auf dem Frankfurter Parkett - auch bekannt als Mister Dax, zu Gast bei "Links-Rechts". Er ist das Gesicht der Wirtschaftskrise: Dirk Müller verdient sein Geld seit 16 Jahren als Börsenmakler in Frankfurt. Er hat einige Krisen erlebt, aber die jetzige sei die schlimmste, sagt er. Und kein Ende ist in Sicht. Wohin sollen aber Anleger nun mit ihrem Geld? Was bringt die Teilverstaatlichung von Banken - wie jüngst mit der Commerzbank geschehen? Helfen die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|