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KPMG: M&A-Talsohle noch nicht erreicht / Deutscher Markt profitiert von Mega-Deals

Geschrieben am 15-01-2009

Berlin/Frankfurt (ots) - Das weltweite Geschäft mit Fusionen und
Übernahmen ist 2008 weiter eingebrochen und wird vermutlich
frühestens Mitte dieses Jahres das Ende der Talsohle erreichen. Das
ist das Ergebnis einer Analyse des Bereichs Corporate Finance von
KPMG, die auf Daten des Marktforschungsinstituts Dealogic beruht.

Sowohl die Transaktionsvolumina als auch die Anzahl der
angekündigten Transaktionen sind in der zweiten Jahreshälfte 2008 im
Vergleich zum ersten Halbjahr noch einmal zurückgegangen. So nahm das
Transaktionsvolumen in diesem Zeitraum von 1.767 Mrd. USD um 12
Prozent auf 1.551 Mrd. USD ab. Die Anzahl der Transaktionen
reduzierte sich um knapp 11 Prozent (von 20.622 auf 18.439). Das
durchschnittliche Transaktionsvolumen sank um zwei Prozent von USD 86
Mio. auf USD 84 Mio. Insgesamt wurden vergangenes Jahr weltweit
39.061 Fusionen und Übernahmen mit einem Gesamtvolumen von USD 3.318
Mrd. vollzogen.

Leif Zierz, Partner im Bereich Corporate Finance und Leiter von
M&A der KPMG Europe LLP: "Die Finanzmarkt- und mittlerweile auch die
Wirtschaftskrise haben den M&A-Markt deutlich geprägt. Die
eingeschränkte Liquidität der Finanz-märkte wirkte sich negativ auf
die Kreditvergabe der Banken aus. Darunter litten vor allem
fremdfinanzierte Transaktionen. Bei der Fremdkapitalaufnahme ist
inzwischen, auch aufgrund der gestiegenen Mezzanine-Kosten, eine
Tendenz zu All-Senior-Finanzierungen festzustellen. Strategische
Investoren dominieren mittlerweile den Markt für
Unternehmenstransaktionen."

Deutschland profitiert von Mega-Deals

In Deutschland verdreifachte sich das Volumen der angekündigten
Transaktionen in der zweiten Jahreshälfte 2008 nahezu von 46 Mrd. USD
auf 130 Mrd. USD. Zurückzuführen ist dies vor allem auf wenige sehr
große Transaktionen wie die Übernahme der Continental AG durch die
Schaeffler KG (35,6 Mrd. USD) oder den Einstieg der Porsche Automobil
Holding SE bei der Volkswagen AG (7,9 Mrd. USD). Hierdurch erhöhte
sich auch das durchschnittliche Transaktionsvolumen von 62 Mio. USD
auf 190 Mio. USD. Die Zahl der angekündigten Transaktionen ging 2008
jedoch von 736 im ersten Halbjahr um 7% auf 686 in der zweiten
Jahreshälfte zurück.

Leif Zierz: "Deutschland blieb auch im zweiten Halbjahr 2008 einer
der aktivsten M&A-Märkte und konnte im europäischen Vergleich der
Zielländer für M&A-Aktivitäten bei der Zahl der Deals den zweiten
Platz hinter Großbritannien behaupten. Für das kommende Jahr sehen
wir weiter hohes Potenzial für Transaktionen im Finanzsektor sowie
für Transaktionen, die durch Insolvenzen oder Liquiditätsengpässe
einzel-ner Unternehmen bedingt sind."

Energiesektor trotzt dem Trend

Bei der Anzahl der Transaktionen konnte der Energiesektor mit
einem Zuwachs von drei Prozent als einziger Industriezweig einen
Anstieg vorweisen (von 614 in der ersten Jahreshälfte 2008 auf 631
Transaktionen im zweiten Halbjahr). Leif Zierz: "Wie schon in der
Vergangenheit erweist sich der Energiesektor als sehr robust
gegenüber zyklischen und konjunkturellen Schwankungen und sollte auch
im kommenden Jahr vergleichsweise positiv abschneiden. Die
M&A-Aktivität in diesem Sektor wird durch konjunkturunabhängige
Faktoren getrieben wie den Veränderungen im regulatorischen Umfeld
und den Umbau des Erzeugungsmixes." Das größte Transaktionsvolumen
verzeichnete im zweiten Halbjahr 2008 der Finanzsektor mit einem
Gesamtwert von 401 Mrd. USD (erstes Halbjahr 2008: 215 Mrd. USD). Den
stärksten Einbruch erlitten hingegen die Bereiche Telekommunikation
(minus 68 Prozent von 190 Mrd. USD auf 60 Mrd. USD) sowie Nahrungs- &
Genussmittel (minus 66 Prozent von 121 Mrd. USD auf 42 Mrd. USD).

Fazit und Ausblick

Leif Zierz: "Auch wenn die Zahl der Fusionen und Übernahmen in
diesem Jahr zunächst weiter sinken dürfte, ist es durchaus möglich,
dass sich der Markt gegen Ende des Jahres wieder etwas erholt. Vor
allem die Marktteilnehmer, die über hohe Barmittel verfügen, wie etwa
Staatsfonds, dürften die günstigeren Bewertungen zum Kauf nutzen."

Originaltext: KPMG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/33170
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_33170.rss2

Pressekontakt:
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marita Reuter/Thomas Blees
Tel.: (0 30) 20 68-11 18, Fax: (0 30) 20 68-11 48
eMail: mreuter@kpmg.com / tblees@kpmg.com
KPMG im Internet: www.kpmg.com


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