(Registrieren)

AKTIVITÄTEN-UPDATE: Palästinensische Autonomiegebiete-Gaza, 15. Januar 2009 - Medizinisches Personal kann nicht einreisen - Waffenruhen unzureichend und Checkpoints blockiert

Geschrieben am 15-01-2009

Berlin (ots) - Die Sicherheitslage im Gazastreifen hat sich weiter
verschlechtert und humanitäre Hilfe ist nur sehr eingeschränkt
möglich. ÄRZTE OHNE GRENZEN versucht seit rund einer Woche ein
chirurgisches Team nach Gaza-Stadt zu bringen. Es soll das
Referenzkrankenhaus Shifa unterstützen, das um Hilfe gebeten hat. Aus
Sicherheitsgründen sitzt das fünfköpfige Team jedoch in Jerusalem
fest. ÄRZTE OHNE GRENZEN ruft die Konfliktparteien auf, die Einreise
medizinischer Helfer in den Gazastreifen umgehend möglich zu machen,
um der dort eingeschlossenen Zivilbevölkerung zu helfen. "Die
Menschen im Gazastreifen können nicht flüchten und sitzen fest",
sagte Franck Joncret, Landeskoordinator von ÄRZTE OHNE GRENZEN. "Es
ist extrem wichtig, dass sie die Hilfe von außen erreicht."
Gegenwärtig arbeiten drei internationale und rund 70 palästinensische
Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN im Gazastreifen. Sie versorgen
Kranke und Verwundete und stellen Materialien für medizinische
Einrichtungen bereit. Angesichts der Sicherheitslage können sie aber
bei weitem nicht alles tun, was nötig wäre.

Humanitäre Helfer haben derzeit von den israelischen Behörden nur
für den Checkpoint Erez im Norden des Gazastreifens die Genehmigung,
ihn zu passieren. Dieser lässt sich aber nicht sicher überqueren, da
die tägliche dreistündige Waffenruhe, die Israel angekündigt hat,
nicht eingehalten wird und die Waffenpause außerdem nur Gaza-Stadt
betrifft. Für die Benutzung des Kerem Shalom Checkpoints, der
normalerweise verwendet wird, um Hilfsgüter über die Grenze zu
bringen, hat ÄRZTE OHNE GRENZEN keine Genehmigung. Wollen die
Programmverantwortlichen die Hilfe fortsetzen, haben sie daher nur
die Wahl, die Mitarbeiter zu gefährden.

Im Shifa-Krankenhaus, das seit zwei Wochen auf die Unterstützung
des chirurgischen Teams von ÄRZTE OHNE GRENZEN wartet, sind die
Notaufnahmen und Intensivstationen derweil durch den Strom an Kranken
und Verwundeten völlig überfordert. Die chirurgische Abteilung
arbeitet rund um die Uhr. Häufig werden zeitgleich zwei Operationen
in einem Operationssaal durchgeführt. Anfang der Woche kamen allein
in zwei Nächten 34 neue Verwundete in das Krankenhaus. Neben dem
chirurgischen Team versucht ÄRZTE OHNE GRENZEN auch eine Lieferung
von 21 Tonnen an Medikamenten (Schmerzmittel, Betäubungsmittel und
Antibiotika), medizinischen Materialien und logistischer Ausrüstung,
darunter ein mobiles Krankenhaus mit zwei Operationssälen und einer
10-Betten-Intensivstation, in den Gazastreifen zu bringen.

In Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen mussten die Mitarbeiter
ihre Arbeit in einer Kinderklinik ebenso wie in der Khan Yunis-Klinik
im Süden bereits vor Tagen einstellen. Die post-operative Klinik von
ÄRZTE OHNE GRENZEN in Gaza-Stadt ist zwar noch geöffnet, wegen der
unsicheren Lage erreichen diese jedoch nur wenige Patienten. Seit
Ende Dezember behandeln daher 19 palästinensische Mitarbeiter (sechs
Ärzte und 13 Krankenschwestern) Kranke und Verwundete in deren
Häusern und Wohnungen. Diese Teams versorgen täglich rund 40
Menschen. "Unsere Bewegungsfreiheit ist jedoch stark eingeschränkt",
sagte ein Krankenpfleger. "Bis die Kämpfe enden, werden wir nicht in
der Lage sein, angemessen zu helfen."

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle, Christiane Winje, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

180984

weitere Artikel:
  • Vorschau für Video: AFP/Agenda/Video Agenda für Video am Donnerstag, 15. Januar Berlin (ots) - AFPTV sendet heute die folgenden Videoangebote in deutscher Sprache: Lebensgefahr für Reporter im Gazastreifen GAZA Die israelische Regierung hält den Gazastreifen für ausländische Journalisten gesperrt und erschwert damit massiv die Berichterstattung über den Konflikt. Internationale Medien wie die Nachrichtenagentur AFP stützen sich aber für ihre Vor-Ort-Berichte auf von ihnen beschäftigte palästinensische Reporter, die im Gazastreifen leben. Ihre Arbeit verrichten sie unter Lebensgefahr. - Reportage (verfügbar mehr...

  • Titelschutz-Bilanz 2008: Nahezu konstante Entwicklung der Anmeldungen Hamburg (ots) - Hamburg - 13. Jan. 09 - Im vergangenen Jahr würden 3.407 Titel beim Titelschutz-Anzeiger (www.titelschutzanzeiger.de) zum Schutz angemeldet. Das sind 110 Titel-Anmeldungen (3,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Dieser leichte Rückgang beruht auf deutlich weniger Titelschutz-Anmeldungen von Privatpersonen. Die Profis bei den Titelschutz-Anmeldungen (Rechtsanwälte, Verlage, Film- und TV-Produzenten sowie TV-Sender) haben ihr Anmelde-Niveau gehalten oder aber leicht gesteigert. Zu diesem Ergebnis führt die Auswertung der Titelschutz-Anzeigen mehr...

  • Neue Kombinationspille bietet festen Rhythmus gegen das Pillenvergessen / Mit dem Verhütungsrhythmus 24vier ist aller Anfang leicht Leverkusen (ots) - Der tägliche Griff zur Pillenpackung gehört für rund sieben Millionen Frauen in Deutschland zur Routine. Doch für viele von ihnen gerät diese Routine einmal im Monat ins Stocken. Nämlich dann, wenn sie sich nach 21 Tagen Pilleneinnahme und sieben Tagen Pause wieder an den rechtzeitigen Beginn einer neuen Packung erinnern müssen. Schuld daran ist das "prozedurale Gedächtnis", das Verhaltensgedächtnis: Es speichert Fertigkeiten, Erwartungen, Verhaltensweisen und arbeitet automatisch. Wird dieser Automatismus unterbrochen, mehr...

  • ZDF-Programmhinweis / Donnerstag, 22. Januar 2009, 22.15 Uhr und 0.50 Uhr / Glückwunsch, Helmut Schmidt! Mainz (ots) - Donnerstag, 22. Januar 2009, 22.15 Uhr und 0.50 Uhr Glückwunsch, Helmut Schmidt! Moderation: Giovanni di Lorenzo Gut einen Monat nach seinem 90. Geburtstag, am 22. Januar 2009, wird Altbundeskanzler Helmut Schmidt in einer Feierstunde in der Bucerius Law School in Hamburg gewürdigt. Im Beisein des Altbundeskanzlers und seiner Gattin Loki gratuliert die Wochenzeitung "Die Zeit" ihrem Mitherausgeber mit einer speziellen Geburtstagsfeier. Vor etwa 400 geladenen Gästen ehren Freunde, Wegbegleiter und internationale mehr...

  • Fortis Deutschland Lebensversicherung verstärkt Vor-Ort-Beratung beim Kunden Göttingen (ots) - Als einer von zahlreichen Vertriebspartnern wurden die Produkte der Fortis Deutschland Lebensversicherung AG auch durch die Von Essen Bank über ihre Bankmitarbeiter in 90 Finanzshops deutscher Innenstädte vermittelt. Die Von Essen Bank hat mit dem heutigen Tag bekannt gegeben, den Vertrieb über die Finanzshops (Fortis Finanz GmbH) in Fußgängerzonen und Einkaufszentren aufzugeben und sich auf ihre klassischen Niederlassungen zu konzentrieren, in denen die Kunden zukünftig betreut werden. Die Fortis Deutschland Lebensversicherung mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht