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Top-Management unterschätzt Rezession: Unzureichendes Krisenmanagement verhindert antizyklischen Erfolg

Geschrieben am 20-01-2009

München (ots) - 40% des Senior Managements bezweifeln
Glaubwürdigkeit der Krisenpläne ihrer Unternehmen / Kaum tragfähige
Konzepte für Herausforderungen der Krise / 65% der finanziell
angeschlagenen Unternehmen konzentrieren sich zu wenig auf Erhalt
ihrer Liquidität / Solide aufgestellte Konzerne lassen
Wachstumspotenziale oft ungenutzt

Weltweit herrscht in vielen Unternehmen ein dramatischer Mangel an
Führungsstärke und geeigneten Strategien, um den besonderen
Anforderungen einer Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes adäquat zu
begegnen. So konzentrieren sich 65% der aktuell finanziell
angeschlagenen Unternehmen trotz akuter Refinanzierungsprobleme am
Kapitalmarkt nur unzureichend auf Aufbau und Erhalt ihrer Liquidität.
Selbst ein Viertel der solide aufgestellten Unternehmen lässt
Wachstumspotenziale ungenutzt und geht Investitionen, Expansionen und
Akquisitionen nicht konsequent genug an. Insgesamt verfügt ein
Drittel der befragten Unternehmen laut Selbsteinschätzung über kein
ausreichend tragfähiges Konzept, um in der Krise erfolgreich zu
bestehen. 40% der Manager unterhalb der CEO-Ebene trauen der obersten
Führungsebene kein überzeugendes Krisenmanagement zu. 46% stellen in
Frage, dass entsprechende Maßnahmen mit unternehmensinternen
Ressourcen umzusetzen wären. Das sind die alarmierenden Ergebnisse
einer aktuellen Studie der internationalen Strategieberatung Booz &
Company. Für diese wurden im Dezember 2008 weltweit rund 830 Manager
der obersten Führungsebene, davon 133 aus dem deutschsprachigen Raum,
befragt.

Verunsicherung auch in deutschen Vorstandsetagen

Auch die Top-Manager deutscher Unternehmen scheren nicht aus
diesem Trend aus. Immerhin sind hier schon drei von vier
finanzstarken Unternehmen strategisch für die Krise gerüstet. Dagegen
herrschen in den Führungsgremien angeschlagener Unternehmen
erhebliche Verunsicherung und ein Hang zum Altbewährten: 62% sind
nicht von ihrem Krisen- und Cashmanagement überzeugt. "Oft fehlt es
an Mut bzw. an Durchsetzungskraft, notwendige Maßnahmen wie
Kostensenkungen und Restrukturierungen konsequent anzugehen. Das
Ausmaß der Krise ist so immens, dass sich viele Unternehmenslenker am
sichersten fühlen, wenn sie in gewohnter Weise weiter agieren. Doch
was bisher funktioniert hat, ist künftig keine Erfolgsgarantie mehr",
so Stefan Eikelmann, Sprecher der Geschäftsführung von Booz & Company
im deutschsprachigen Raum. "Die langfristige Absicherung des
Unternehmens steht jetzt ganz oben auf der CEO-Agenda. Exzellente
Manager verlieren unabhängig von der Unternehmenssituation ihre
Chancen nicht aus dem Blick. Strategische Investments, beispielsweise
in den Bereichen Forschung und Produktentwicklung, können sich nach
der Krise doppelt auszahlen", führt Eikelmann weiter aus.

Wachstumspotenziale bleiben ungenutzt

Ein weiteres Studienergebnis: Immerhin ein Viertel der solide
aufgestellten Unternehmen schöpft seine Wachstumspotenziale nicht aus
und geht Investitionen, Expansionen und Unternehmensübernahmen nur
inkonsequent an. Damit vergibt diese Gruppe die Chance auf
wirtschaftliche Erfolge in oder zumindest nach der Krise.
"Strategisch agierende CEOs verfolgen auch in einem schwierigen
Marktumfeld einen antizyklischen Wachstumsplan, um gegenüber dem
Wettbewerb gestärkt aus der Krise hervorzugehen", argumentiert Stefan
Eikelmann. Zwar beurteilen 75% der befragten Manager die finanzielle
Situation ihrer Unternehmen noch immer positiv. Nur 20% befürchten
eine Verschlechterung ihrer Situation. Mehr als jeder zweite
Top-Manager (54%) geht sogar davon aus, sich im Zuge der Krise einen
Wettbewerbsvorteil verschaffen zu können. Gerade einmal 13% schätzen
die Finanzstärke ihres Unternehmens als schwierig ein. "Wenn in
Führungsetagen weiterhin abgewartet wird, anstatt ein strategisch
ausgefeiltes Krisenmanagement zu entwickeln, bleiben diese
Vorstellungen wohl Wunschdenken", warnt Eikelmann.

Globale Rezession erfordert drastische Maßnahmen

Dabei ist unklar, wie lang und hart der Abschwung die
Weltwirtschaft treffen wird: Führende Wirtschaftsforschungsinstitute
rechnen zumindest für das laufende Jahr mit einem erheblichen
Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und einem Einbruch der
gesamtwirtschaftlichen Produktion. "Deutschland rutscht 2009 trotz
zweier Konjunkturpakete voraussichtlich in eine Rezession", so
Eikelmann. Wenn die Exporte tatsächlich wie prognostiziert um 9%
zurückgehen, stehen einige Industriezweige vor erheblichen Problemen,
die durch staatliche Stützungsaktionen und tarifliche Zugeständnisse
der Gewerkschaften bestenfalls abgefedert werden können. Immerhin
bezweifelt ein Drittel der Befragten, dass Regierung, Wirtschaft und
Gewerkschaften in diesem Punkt effizient genug zusammenarbeiten. 40%
der Befragten gehen darüber hinaus von einer drastischen Reduktion
der Aktivitäten in den Bereichen Umweltpolitik sowie Corporate Social
Responsibility aus. Das betrifft vor allem die in diesem Sektor
einflussreichsten Branchen Energie und Transportwesen. Dazu
Eikelmann: "CEOs sollten nicht auf Hilfe von außen spekulieren. Wer
sein Unternehmen erfolgreich durch die Krise navigieren will, muss
Führungsstärke beweisen, die richtigen strategischen Entscheidungen
treffen und diese konsequent umsetzen."

Weitere Studienergebnisse:

Die Skepsis gegenüber der Krisenresistenz des eigenen Unternehmens
nimmt unterhalb der ersten und zweiten Führungsebene deutlich zu. So
sprechen 51% dieser Führungskräfte dem Topmanagement die Fähigkeit
ab, eine geeignete Strategie für die Wirtschaftskrise entwickeln und
umsetzen zu können.

Einzig die Finanz- und Bankenbranche glaubt an eine sinnvolle
Zusammenarbeit von Unternehmen, Regierung und Gewerkschaften, um die
Industrie zu stabilisieren. Dagegen sind 56% der Befragten
Telekommunikationsmanager (Telekommunikations- und Medienindustrie:
42%, Transport- und Logistikindustrie: 41%) sehr skeptisch, was die
Erfolgsaussichten einer Kooperation der unterschiedlichen Stakeholder
angeht.

Über die Studie

Die Umfrage von Booz & Company zur Finanzkrise wurde im Dezember
2008 durchgeführt. 828 Top-Manager (CEOs, Vorstände sowie maximal
zwei Ebene darunter) aus allen bedeutenden Branchen - von Financial
Services über Gesundheitswesen und Energie bis hin zu Konsumgütern -
beteiligten sich. Westeuropa ist mit 38 Prozent am stärksten im
Befragungssample vertreten, gefolgt von Nordamerika mit 30 Prozent
und den Neuen Märkten mit 28 Prozent.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 58 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
Sie unter: www.strategy-business.com .

www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:
Susanne Mathony
Director Marketing & Communications Europe
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: susanne.mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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