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WAZ: Brüssel lässt sich überrollen. Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 20-01-2009

Essen (ots) - Alles rennet, rettet, flüchtet. Die Krise in der
Automobilindustrie schlägt jeden Tag mehr durch, wie sich an den
erschreckenden Zahlen der Kurzarbeiter ablesen lässt. Rund 26 000 bei
BMW, 60 000 sind es bei VW. Der Schrecken darüber ist längst auch den
Regierungen in die Glieder gefahren, was sich wiederum an den
hektischen Rettungsaktionen für die Autoindustrien zeigt.
Deutschland zahlt 1,5 Milliarden Abwrackprämie für den Kauf von Neu-
und Jahreswagen, 1,8 Milliarden Euro Kredit-Bürgschaft gibt's für
Opel; in Frankreich schiebt der Staat mal eben sechs Milliarden Euro
flüssige Mittel in die Branche - was auch immer das sein mag:
Bürgschaft, Kredit oder Kapital? Ist aber auch wurscht. Jedenfalls
kümmert sich in Brüssel scheinbar kein Mensch mehr darum, was
wettbewerbsrechtlich zu vertreten ist und was nicht. Die EU gerät
gerade gewaltig unter die Räder, oder besser: Sie lässt sich
überrollen, weil sie nicht agiert. Das ist gefährlich, am Ende zahlt
der Steuerzahler die Zeche für eine verzerrende und ungerechte
Subventioniererei.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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