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Energiebranche: Warten auf Obamas Klima-Politik

Geschrieben am 21-01-2009

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Studie "Power Deals 2008": Mehr Übernahmen, aber niedrigeres
Transaktionsvolumen als 2007 / Wachsendes Interesse an Atomkraft /
Kaum Zukäufe in der Gasindustrie

In der globalen Strom- und Gasindustrie gab es im vergangenen Jahr
bei einem deutlich niedrigeren Transaktionsvolumen mehr Fusionen und
Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) als 2007. Während die Zahl
der Transaktionen um 24 Prozent auf 954 zulegte und damit einen neuen
Rekord markierte, brach das M&A-Volumen um 41 Prozent auf 220
Milliarden US-Dollar ein, wie aus der Studie "Power Deals - 2008
Annual Review" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. Zudem gab es 2008 nur drei
Mega-Deals mit einem Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar,
während 2006 und 2007 neun Übernahmen in diese Kategorie fielen.

"Die Finanzkrise hat die Konsolidierung der Strom- und
Gasindustrie gebremst. Bis sich die Kreditmärkte normalisiert haben,
werden Versorger vor allem kleinere Übernahmeziele ins Visier nehmen.
Ein Aufschwung des M&A-Marktes ist aber auch davon abhängig, wie
schnell die US-Klimapolitik nach dem Amtsantritt von Präsident Obama
an Konturen gewinnt und welche Marschrichtung sich für den
UN-Klimagipfel im Dezember 2009 abzeichnet", kommentiert Manfred
Wiegand, der bei PwC für die weltweite Energieversorgungsbranche
verantwortlich ist.

Einen bemerkenswerten Aufschwung erlebte 2008 die Kernenergie. Der
französische Staatskonzern EDF übernahm für zusammen knapp 30
Milliarden US-Dollar den Konzern British Energy sowie eine
Beteiligung von 49,9% am Nukleargeschäft des US-Versorgers
Constellation Energy. Zudem gab es mehrere Joint Venture zwischen
Versorgern auf der einen sowie Reaktortechnik- und
Anlagenbauunternehmen auf der anderen Seite.

Transaktionen in der Gasindustrie spielten demgegenüber im
vergangenen Jahr eine untergeordnete Rolle. Auf die Branche entfielen
nur 11,6 Prozent aller M&A-Fälle im Energiesektor und gerade einmal
sieben Prozent des Übernahmevolumens. "Gasreserven sind derzeit
äußerst wertvoll. Die geforderten Preise sind den meisten
Kaufinteressenten zu hoch, zumal die Finanzierung im aktuellen Umfeld
schwierig ist", erläutert Wiegand.

Europa liegt vorn

Gemessen am Transaktionsvolumen dominierte Europa im vergangenen
Jahr das M&A-Geschehen. Zwar gaben Käufer für Übernahmen und
Beteiligungen auf dem Kontinent rund 13 Prozent weniger aus als 2007,
mit insgesamt 117,4 Milliarden US-Dollar vereinten Ziele in Europa
jedoch 53 Prozent der weltweiten Investitionen auf sich. Im Jahr 2007
lag der Anteil erst bei 36 Prozent. Käufer aus Europa investierten
2008 weltweit 126,5 Milliarden US-Dollar und damit 20 Prozent weniger
als 2007. Ihr Anteil an den globalen M&A-Investitionen stieg jedoch
von 43 auf 58 Prozent.

Käufer aus Europa waren 2008 weltweit an gut jeder dritten (34
Prozent) Transaktion beteiligt. Dabei erhielten europäische Bieter
bei sechs der zehn größten Verkäufe sowie bei fast jeder zweiten (45
Prozent) Transaktion jenseits der Marke von einer Milliarde US-Dollar
den Zuschlag.

Die wichtigsten M&A-Trends in Europa waren 2008 die Konsolidierung
auf dem Kontinent sowie Zukäufe im Bereich der erneuerbaren Energien.
An den 283 intra-europäischen Transaktionen waren in 120 Fällen
Anbieter alternativer Energien beteiligt. Der größte Deal war der
Verkauf einer 25-prozentigen Beteiligung an der Windenergiesparte des
portugiesischen Versorgers EDP für 2,8 Milliarden US-Dollar. Die
Expansion nach Russland bzw. Übersee verlief demgegenüber eher
gebremst: Nur 13 Prozent der Zukäufe europäischer Investoren
erfolgten außerhalb Europas.

Russland fällt zurück

Nachdem die Russische Föderation 2007 erstmals eine wichtige Rolle
bei der Konsolidierung der Energieindustrie übernommen hatte, folgte
2008 ein deutlicher Einbruch. Russische Investoren kauften im
vergangenen Jahr nur noch für 20,3 Milliarden US-Dollar (minus 68
Prozent). Ihr Anteil am globalen Transaktionsvolumen fiel damit von
17 auf 9 Prozent. Der Wert der Neuengagements in der russischen
Strom- und Gasbranche fiel gegenüber 2007 um 69 Prozent auf 24,3
Milliarden US-Dollar. Damit flossen nur elf Prozent der weltweiten
M&A-Investitionen in die Russische Föderation, 2007 waren es noch 21
Prozent gewesen.

In Nordamerika machte sich 2008 die Finanzschwäche von
Private-Equity-Fonds und institutionellen Investoren deutlich
bemerkbar. Zwar stieg die Zahl der erfolgreichen Gebote für
nordamerikanische Versorger um 58 Prozent, das verbundene
Transaktionsvolumen sank jedoch um 50 Prozent auf 48 Milliarden
US-Dollar. Im Jahr 2007 hatte allein die Übernahme von TXU durch ein
Konsortium mit den Fonds KKR und Texas Pacific sowie der
Investmentbank Goldman Sachs ein Volumen von 43,8 Milliarden
US-Dollar.

Auch in der Region Asien-Pazifik stieg die Zahl der
abgeschlossenen Deals (plus 16 Prozent auf 277 Transaktionen),
während die Kaufsumme für asiatische Strom- und Gasversorger um 49
Prozent auf 25,9 Milliarden US-Dollar schrumpfte. Auf der Bieterseite
dominierten chinesische Investoren, die mit 9,8 Milliarden US-Dollar
rund 35 Prozent des Nachfragevolumens aus Asien stellten. Gut 30
Prozent der Transaktionen in der Region betrafen alternative
Energieerzeuger.

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).


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